tag:blogger.com,1999:blog-83746999743811017632024-03-13T17:49:31.056+01:00LesehungerAnnahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.comBlogger118125tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-40120948627667527612014-02-11T13:04:00.001+01:002014-02-11T13:04:06.833+01:00"Deutschland misshandelt seine Kinder" Michael Tsokos, Saskia Guddat<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-VYOYaS-ICrs/Uvn3bkbnOJI/AAAAAAAAKlo/WO7iN39iz4k/s1600/tsokosguddat.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-VYOYaS-ICrs/Uvn3bkbnOJI/AAAAAAAAKlo/WO7iN39iz4k/s1600/tsokosguddat.jpg" /></a></div>
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Letztes Jahr habe ich innerhalb einer Woche alle Bücher von Michael Tsokos gelesen und als ich hörte, dass er an einer neuen Publikation arbeitet, war es klar, dass ich sie lesen muss. Letzte Woche erschien das Buch und als ich den Titel sah, war es klar, dass es mit den vorherigen nicht viel gemeinsam hat.</div>
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Dieses Mal hat Tsokos, zusammen mit seiner Arbeitskollegin Saskia Guddat, ganz anderes Thema aufgegriffen. Sicherlich hängt es mit seiner Arbeit zusammen, für den Leser wird dieser Wandel vermutlich überraschend sein. Das Autorenpaar widmet sich den Toten nur mittelbar, im Vordergrund stehen die Kinder. Es sind Kinder, die keine unbeschwerte Kindheit genießen können, sondern tagtäglich misshandelt werden. Tsokos und Guddat verschönern nichts, sie verschweigen auch nichts. In klaren, nüchternen Worten gehen sie auf das Schicksal dieser Kinder ein, analysieren die Ursachen dafür und, was ich am wichtigsten finde, unterbreiten konkrete Vorschläge, wie man diese Situation ändern kann.</div>
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Die Fakten sind ernüchternd - jede Woche werden in Deutschland rund siebzig Kinder misshandelt, jede Woche sterben in Deutschland drei Kinder infolge der Misshandlung. Dabei wurde die Dunkelziffer noch gar nicht miteingerechnet. Jeden Tag, irgendwo in Deutschland, leiden Kinder - meistens Kleinkinder, fast immer sind sie Opfer ihrer Eltern oder deren Partner. Unfassbar, skandalös und kaum zu glauben.</div>
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Der Leser fragt sich automatisch, wie diese Misstände in einem hochentwickleten, reichen Staat wie Deutschland möglich sind.</div>
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Tsokos und Guddat halten die Antworten parat.</div>
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Die Jugendämter verfügen über genug Geld, das jedoch falsch disponiert wird. Die problematischen Familien werden regelmäßig von ihren Betreuern besucht. Die meistens jungen, engagierten Mitarbeiter blicken optimistisch in die Zukunft, bauen eine in ihren Augen gute Beziehung zu den Familien auf, indem sie die Besuche ankündigen, indem sie die Fortschritte der Familie dokumentieren und gleichzeitig die Augen auf das Leid der Kinder verschliessen. Das passiert aus mehreren Gründen - Unerfahrenheit, Zeitdruck, fehlende rechtsmedizinische Kenntnisse spielen sicherlich eine große Rolle. </div>
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Die Überzeugung, dass ein Kind bei seinen Eltern am besten aufgehoben ist, geht meistens nach hinten raus. Die Eltern, die misshandeln, werden durch Besuche der Sozialmitabeiter nicht geheilt, meistens leiden sie unter einer psychischen Störung, wurden in der Kindheit selbst schwer misshandelt und sind nicht imstande aus diesem Teufelskreis rauszukommen. </div>
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Ähnliches passiert bei vielen Kinderärzten, die Misshandlungsspuren nicht erkennen, die wegsehen, die es nicht glauben, dass Eltern zu solchen Taten fähig sind. Durch einfache Ausreden lassen sie sich einlullen und haken häufige Verletzungen der Kinder als Folgen kindliches Ungeschicks oder Geschwisterraufereien ab. </div>
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Sogar die Richter und Schöffen lassen sich durch das ordentliche Aussehen der Eltern täuschen und geben den von den Rechtsmedizinern geschilderten Verletzungen keinen Glauben. Zugunsten der Eltern muss das Gericht auch entscheiden, wenn die Tat keiner Person direkt zugewiesen werden kann. Nicht selten entlasten die Eltern sich gegenseitig und gehen aus dem Gerichtsaal mit ihrem Kind nach Hause. </div>
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Eine Obduktionspflicht oder zumindest Leichenschau bei aller Kindern mit ungeklärter Todesursache würde viel Klarheit schaffen und zumindest den Geschwisterkindern zugunste kommen. </div>
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Man muss hinzufügen, dass auch in diesem Buch zahlreiche Fälle aus der medizinischen Praxis der Autoren skizziert werden - sicherlich keine leichte Lektüre - sie dominieren jedoch nicht, sollen lediglich das Ausmaß der Misshandlung aber auch die verschiedenen Situationen, in denen es dazu kommen kann, illustrieren und veranschaulichen. </div>
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Viel wichtiger ist der letzte Teil, in dem Tsokos und Guddat konkrete Lösungsvorschläge für die Verbesserung der Lage der misshandelten Kinder unterbreiten. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch eine weit gefächerte Debatte in Deutschland hervorrufen wird. Änderungen im System und vor allem im Bewusstsein der Deutschen sind dringend nötig. </div>
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Deswegen möchte ich, liebe Leser, gemeinsam mit den Autoren bitten - verschließt eure Ohren und Augen nicht, seid wachsam und helft den Kindern! Nur wir Erwachsene können etwas für sie tun!</div>
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<i><span style="font-size: x-small;">Michael Tsokos, Saskia Guddat mit Andreas Gößling, Deutschland misshandelt seine Kinder, 254 Seiten, Droemer 2014.</span></i></div>
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Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-43585748470385091892013-04-19T17:30:00.002+02:002013-04-19T17:30:59.105+02:00"1. Moses 22" Magda Szabó<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-e0QfvN77NZ0/UXFhmdLYToI/AAAAAAAAJHo/tsSz41o56Cc/s1600/moses.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://3.bp.blogspot.com/-e0QfvN77NZ0/UXFhmdLYToI/AAAAAAAAJHo/tsSz41o56Cc/s320/moses.jpg" width="186" /></a></div>
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Auch in diesem Roman überzeugt Magda Szabó mit ihrem außergewöhnlichem Talent, Emotionen und Spannungen in Worte zu fassen. Dieses Mal knüpft sie an die Eltern-Kind-Beziehung an. </div>
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Die Eltern haben ihre Jugend verpasst - sie fiel gerade in die Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Damalige Ereignisse, Ängste und Traumata haben sie so stark geprägt, dass sie unfähig sind ihre Kinder unbeschwert zu erleben, erziehen und nicht zu belasten. Zu stark auf sich konzentriert, zu egoistisch sind sie nicht im Stande ihren Kindern eine liebevolle Kindheit zu schenken. Keins der kindlichen Probleme, keins der Erlebnisse kann sich an den Kriegsgeschehnissen, die den Eltern zuteil wurden, messen. </div>
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Die Kindheit wird durch Vorwürfe und Kritik überschattet. Die Kinder wollen und können nicht den Anforderungen der Eltern gerecht werden - eine bedingungslose Dankbarkeit und falsch verstandene Höflichkeit sprengen das kindliche Verhaltenskodex.</div>
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In dieser traurigen Welt fehlt unbeschwertes Spiel, ehrliches Lachen aber vor allem Gefühle. </div>
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Die Handlung des Romans spielt an einem Tag ab, von den Aussagen der einzelnen Protagonisten erfahren wir jedoch die Ereignisse des Vortages. Mit jeder Seite versteht der Leser besser, warum Gabi (noch ein Teenager) überstürzt Miklós geheiratet hat. Die Hochzeit scheint niemanden zu freuen. Die von den jungen Menschen geplante Heirat und Schwangerschaft sollten eine Flucht von der toxischen Kindheit sein. Der Plan geht jedoch nicht auf - das ersehnte Freiheitsgefühl stellt sich nicht ein.</div>
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Szabó stellt ihre Protagonisten parallel zu den biblischen Gestalten - Abraham und Isaak. Dadurch quasi zwingt sie dem Leser die Reflexion über das Opfer und seine Passivität auf. Wie gewöhnlich bewertet Szabó nicht, viel mehr möchte sie inspirieren. Sie wirft Fragen auf und provoziert. Lohnt ein Protest? Ist es der beste Ausweg für ein Opfer? Vielleicht gibt es gar keine idealen Auswege? Mit diesen Fragen ausgerüstet, hat man viel Stoff zum Nachdenken, bis man einen weiteren Roman der Ungarin liest.</div>
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Meine Bewertung: 5/6</div>
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<i><span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Magda Szabó, Tylko sam siebie możesz ofiarować (Mózes egy, huszonketto), tł. Krystyna Pisarska, 168 str., PIW 1974.</span></i></div>
Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-23514606298742469792011-11-30T22:26:00.001+01:002011-11-30T23:55:19.491+01:00"Das Schlachtfest" Magda Szabó<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/--Un6NbhQbdk/TtayhicqfhI/AAAAAAAAEAM/R3R4vyDXYBQ/s1600/schlachtfest.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/--Un6NbhQbdk/TtayhicqfhI/AAAAAAAAEAM/R3R4vyDXYBQ/s1600/schlachtfest.jpg" /></a></div>
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Schon lange habe ich auf so ein tiefgründiges, bewegendes Buch gewartet. "Das Schlachtfest" wird sicherlich noch Wochen in meiner Erinnerung bleiben, mich beunruhigen und zum Nachdenken zwingen. </div>
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Szabó thematisiert in einem ihrer besten Romane eine ganze Palette von Themen und Problemen - man kann sie jedoch alle zu einem Oberbegriff zusammen fassen - Mangel an zwischenmenschlicher Kommunikation. </div>
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Die Autorin lässt die vergangenen und aktuellen Geschenisse von mehreren Stimmen erzählen - jede Person, die in Janós' Leben involviert ist, stellt ihre Erlebnisse und Empfindungen dar, so dass der Leser sich selbst das volle Bild dessen, was passiert ist, mühsam erarbeiten muss. Ich schreibe mühsam - aber die Mühe ist sehr positiv, trägt sie doch ein durchaus positives Ergebnis mit sich mit: am Ende wird man mit einem vielfältigem Bild des Geschehens belohnt und kann die Beweggründe aller Protagonisten verstehen.</div>
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Seite für Seite schildert Szabó die Geschichte zwei Familien: der Tóths - Nachkommen armer Seifenhersteller und der Kemerys - Nachkommen reicher Grundbesitzer. Janós Toth und Paula Kemery heiraten zwar aber ihre Ehe wird von beiden Familien nicht akzeptiert. Der erstaunte Leser wird erfahren, dass nur Janós seine Ehefrau liebt. Er gibt für sie sein bisheriges Leben auf, seine Lieblingsgegenstände landen auf dem Dachboden, seine Werte werden ausgelacht, seine Manieren ebenfalls. Paula bleibt dagegen lange ein Rätsel - kühl, elegant, berechnet und stolz wirkt sie sehr unsympathisch. Warum hat sie den verachteten Janós geheiratet?</div>
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Sehr große Rolle spielt im "Schlachtfest" die Erziehung - durch sie werden die Charaktere der Kinder determiniert und ihr weiteres Schicksal bestimmt. Paula und ihre Geschwister werden sehr streng erzogen. Angst, Drill und Hunger beherrschen ihre Kindheit. Im Haus von Kemerys spielen sich schreckliche Szenen ab, das Böse lauert in jeder Ecke, lähmt und erstickt die Kinder. </div>
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In Janós' Familie wird dagegen geschwiegen - die Mutter liebt zwar ihre Kinder aber redet nicht über eigene Empfindungen und Sorgen. Alle leben nebeneinander und verlieren langsam die Fähigkeit sich zu unterhalten. Ironischerweise ist Janós ein ausgezeichneter Lehrer und Erzieher, er hat einen wunderbaren Zugang zu seinen Schülern.</div>
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Obwohl Szabó Janós im Mittelpunkt der Handlung stellt, nicht er ist der Hauptprotagonist. Es sind die Frauen, die das Leben ihrer Familien beeinflussen und alle Entscheidungen treffen. Allerdings fällt es schwer nur einen einzigen positiven Charakter in Szabós Roman zu finden - alle Personen haben negative Egenschaften und können beim Leser keine Sympathie gewinnen. </div>
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Das schneereiche Dezemberwetter harmonisiert mit dem kühlen Ton des Romans und verstärkt das Entsetzen, dem der Leser während der Lektüre nicht entkommen kann. Trotzdem wollte ich gar nicht dieser schweren Atmosphäre entkommen, ich ließ mich von ihr beherrschen hin und verfolgte gebannt das Geschehen.</div>
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Meine Bewertung: 6/6</div>
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<i><span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Magda Szabó, <span class="Apple-style-span" style="color: #222222; font-family: Georgia, 'Times New Roman', serif; line-height: 14px;">Świniobicie, tł. Krystyna Pisarska, 188 str., PIW 1977.</span></span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-83873819635984942032011-11-22T14:36:00.001+01:002011-11-22T22:55:14.642+01:00"Hinter der Tür" Magda Szabó<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-zd5jJ9C--x8/TswYddA__xI/AAAAAAAAD84/8Y4Xg28e6CE/s1600/szabohinter.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-zd5jJ9C--x8/TswYddA__xI/AAAAAAAAD84/8Y4Xg28e6CE/s1600/szabohinter.jpg" /></a></div>
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Szabós Roman habe ich sehr lange gelesen - verschiedene Aktivitäten haben mich ständig vom Lesen abgehalten. Die Zeit reichte nur für ein paar abends schnell geschluckte Seiten, was den Lesegenuss sehr beeinträchtigt hat. Dabei wusste ich, dass "Hinter der Tür" ein der besten Romane von Szabó sein soll. Ich las also weiter bis ich merkte, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.</div>
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"Hinter der Tür", ganz typisch für Szabós Werk, ist ein psychologischer Roman. Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt. Magda - eine aufgeschlossene Schriftstellerin, herzlich und offen, zieht mit ihrem Mann in eine neue Wohnung ein. Emerenc - eine einfache Frau, die eine nah gelegene Dienstwohnung ihr Zuhause nennt. Sie sorgt für die ganze Straße - putzt, fegt, kocht, besorgt und umsorgt alle, nicht zu vergessen die Tiere, die sie besonders ins Herz geschlossen hat. </div>
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Es ist jedoch nicht Magda, die Emerenc einstellt, sondern die resolute Putzfrau sucht selbst ihre "Herrschaften"aus, nachdem sie sich in der Umgebung nach ihrem Ruf erkundigt hat. </div>
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Emerenc ist apodiktisch, herrisch, sie bestimmt, wie ihre Einstellung geregelt wird, wann sie putzt, was sie kocht und wer sich um den Hund kümmert. Zu all dem ist sie geheimnisvoll - die Tür zu ihrer Wohnung bleibt immer geschlossen. Alle Gäste werden in dem kleinen Vorraum empfangen, Emerenc lässt niemanden wissen, was sich hinter ihrer Wohnungstür verbirgt. Trotzdem ist sie unter allen Nachbarn ausgesprochen beliebt und auch zwischen Magda und ihr entsteht eine besondere Beziehung.</div>
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Es fällt mir schwer ihre gegenseitigen Gefühle zu beschreiben. Es ist eine bitter-süße Mischung von Liebe und Hass - sie beinhaltet wunderbare gemeinsame Augenblicke extremer Nähe und tiefes Verletzen, sie polarisiert zwischen Nehmen und Geben, zwischen Harmonie und ständigem Hin und Her. Emerenc verletzt Magda mit ihrer Offenheit - sie kritisiert ihre Arbeit (nur körperliche Beschäftigung zählt), ihre Religiosität und ihr Geschmack. Magda sieht ihre Verhaltensfehler erst nach langer Zeit - der Roman gleicht einer Beichte, in der Magda mit ihrem oft unbedachtem Verhalten Emerenc gegenüber abrechnet. </div>
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In den zwanzig Jahren, in denen Emerenc für das Ehepaar gearbeitet hatte, lernte Magda ihre Geheimnisse und ihre Vergangenheit immer besser kennen. Nur vor ihr hat sich die verschlossene Frau langsam eröffnet und ihr ihre Würde anvertraut. Magda erkennt, dass sie, obwohl sie nichts von Büchern, Kopfarbeit und Kirche hält, eine sehr weise Frau ist, die sehr viel Wärme und Liebe für die Menschen und Tiere übrig hat. </div>
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<span class="Apple-style-span">Der Leser verfolgt </span>die Geschichte der Beziehung der beiden Frauen<span class="Apple-style-span"> aus der Perspektive von Magda und teilt somit ihre Gefühle und Ansichten. Emerenc hat deswegen lange auf mein Verständnis für ihr Verhalten gewartet, ich konnte mit dem, doch so gutem, Roman nicht warm werden. Als es aber auf ein Mal passierte, wurde ich, wie schon bei den anderen Büchern von Szabó, sprachlos. Die psychologische Tiefe und die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten machen aus dem Roman ein Meisterstück. </span></div>
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Ich habe dieses Jahr sieben Romane von Szabó gelesen - dieser gehört sicherlich zu den besten, mich haben jedoch "Die Elemente" und "Das Schlachtfest" mehr beeindruckt.</div>
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Meine Bewertung: 5/6</div>
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<span class="Apple-style-span" style="color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: xx-small;">Magda Szabó, Hinter der Tür, tł. Hans-Henning Paetzke, 303 str., Insel Verlag 1992.</span></i></span></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-76952966845449796872011-10-30T22:53:00.004+01:002011-10-30T22:53:53.507+01:00"1Q84" Teil 1 Haruki Murakami<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-1J36BuWf_mM/Tq3GxdFOKrI/AAAAAAAADKs/8Srtuvz8-2E/s1600/1q84.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-1J36BuWf_mM/Tq3GxdFOKrI/AAAAAAAADKs/8Srtuvz8-2E/s1600/1q84.jpg" /></a></div>
<br />
Vor zehn Jahren fand ich Murakami ganz gut und habe ein paar seiner Romane gelesen. Aus unerklärlichen Gründen kam ich nicht mehr dazu weitere seine Bücher kennen zu lernen. Umso mehr freute ich mich auf das neue Werk des japanischen Schriftstellers. Leider blieb dieses Mal die Bewunderung aus, ich kann nicht ein mal sagen, dass mir der Roman gefallen hat. Angesicht der vielen positiven Rezensionen auf diversen Blogs, frage ich mich, warum mich der neue Murakami nicht mitziehen konnte, fand ich ihn vor zehn Jahren doch so toll. Ich vermute, dass ich mich als Leserin verändert habe, andererseits muss ich wahrscheinlich erst die anderen Bänder lesen, um den Roman wirklich bewerten zu können.</div>
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Murakami erzählt abwechselnd die Geschichte von zwei Tokioter. Zuerst lernen wir Aomame kennen - eine Fitness- und Kampfkunstrainerin sowie Mörderin. Sie sitzt in einem etwas merkwürdigem Taxi - lauscht klassischer Musik und unterhält sich mit dem Taxifahrer, wie sie am schnellsten dem Stau entkommen könnte. Schliesslich befolgt sie den Rat des Fahrers und nimmt die Fluchttreppe auf der Autobahn. Kurz danach bemerkt sie, dass die Welt anders geworden ist. Zuerst fällt ihr ins Auge ein etwas anders angezogener Polizist. Das macht sie noch nicht stutzig aber als sie am Himmel zwei Monde entdeckt, beschliesst sie, dass sie sich in einer Parallelwelt befindet, die sie spontan 1Q84, im Gegensatz zum aktuellen Jahr 1984, nennt.<br />
<br />
Tego unterrichtet Mathematik und träumt von Schriftstellerkarriere. Sein Lektor überzeugt ihn den Roman der siebzehnjährigen Fukaeri zu korrigieren, den sie für einen Literaturwettbewerb eingereicht hat. "Die Puppe aus Luft" besticht mit einem außergewöhnlichen Inhalt, der Stil ist jedoch so unbeholfen, dass der Roman weitergehend verbessert werden muss. Tengo empfindet den Auftrag als moralisch bedenklich aber schließlich entscheidet er sich ihn anzunehmen. Langsam wird sein ganzes Leben von dem Inhalt des Buches beherrscht.<br />
<br />
Und schließlich Fukaeri - ein ungewöhnliches Mädchen, dass bis zum seinem zehnten Lebensjahr in einer Sekte aufwuchs. Dort hat sich höchstwahrscheinlich Little People und die in ihrem Roman beschriebene Puppe aus Luft kennen gelernt. Der Leser erfährt nicht viel mehr über diese Gestalten, Murakami deutet lediglich an, dass sie dem Orwellschem Big Brother ähneln.<br />
<br />
Ich hätte nicht erwartet, dass ich den Roman so langsam lesen werde, Murakami konnte mich für seine Parallelwelt nicht begeistern. Die Abschnitte über Little People & co. haben mich gelangweilt. Erst zum Ende des Romans fing ich an, mich für die Erlebnisse von Tengo und Aomame zu interessieren, vor allem als es absehbar wurde, dass sich ihre Leben miteinander verstricken werden. Murakamis "1Q84" bekam bei mir eine weitere Chance - ich habe den zweiten Teil bereits gelesen und der dritte Band liegt auch schon da.<br />
<br />
Meine Bewertung: 3/6<br />
<br />
<i><span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Haruki Murakami, 1Q84, übersetzt von Anna Zielinska-Elliot, 477 Seiten, Muza 2011.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-6247110363410944582011-09-22T12:08:00.000+02:002011-09-23T12:10:23.561+02:00"Die glücklichste Nation unter der Sonne" Þórarinn Eldjárn<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-ZR5mkIiI9OY/TnsIIrh1uwI/AAAAAAAADGg/-S-PrQpmysQ/s1600/Eldjarn_Gluecklichste-Nation_U1_350px.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-ZR5mkIiI9OY/TnsIIrh1uwI/AAAAAAAADGg/-S-PrQpmysQ/s320/Eldjarn_Gluecklichste-Nation_U1_350px.jpg" width="210" /></a></div>
<br />
Die Lektüre der dreizehn Erzählungen von Þórarinn Eldjárn hat mir großes Vergnügen bereitet. Obwohl der Autor zu den bekanntesten Erzähler Islands zählt und ich schon sehr viel Literatur aus diesem Land kennen lernen durfte, war mir sein Name bis jetzt unbekannt. Wie schade! </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Þórarinn Eldjárn überrascht, amüsiert und kann dem Leser nicht nur ein Mal ein Lächeln entlocken. Seine Erzählungen entziehen sich jeder Kategorie und obwohl es klar ist, dass er über seine Heimat und seine Landsleute schreibt, ist er sehr sparsam mit einer genauen Bestimmung von Ort und Zeit, was den Geschichten etwas an Universalität gibt. Gleichzeitig entwickelt er einen feinsinnigen Humor, so dass der Leser das Gefühl nicht los wird, dass der Autor mit einem liebevollem Augenzwicker über seine Mitbürger und ihre Schwächen schreibt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Als erstes begeistert die Erzählung, in der Þórarinn Eldjárn erklärt, warum Island eine in unterschiedlichsten Bereichen führende Nation ist. Man muss lediglich an der Bevölkerungszahl messen, egal ob man die Schachmeister, Nobelpreisträger oder Opernsänger, die in der La Scala singen, zählt. Plötzlich rangiert Island in diesen Disziplinen auf den ersten Platz. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Eines Tages landet in einem der entlegensten Nordfjorde ein Wikingerboot. Zufällige Beobachter stellen fest, dass die Ankömmlinge die gleiche Sprache, wie die ersten Siedler auf Island sprechen, sich ebenfalls so verhalten und mit der Landeinnahme beginnen. Es wird eine Kamera platziert und es beginnt der größte Forschungsprojekt Islands, der zudem von der ganzen Nation in Kinos verfolgt wird bis Unerwartetes passiert... Wunderbare Idee und überraschende Pointe machen diese Erzählung zu einer kleinen Perle.</div>
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<br /></div>
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Die letzte Erzählung hat mir besonders gefallen. Meister Kjartan und seine Mitarbeiter haben soeben ein altes isländisches Torfhaus fertig gestellt. Die Arbeit hat ihnen viel Schweiß und Energie abverlangt, das Haus wurde für eine Filmproduktion gebaut und musste perfekt sein. Bevor die Männer anfangen können zu feiern, kommen der Regisseur sowie der Amtsmann mit seinem Vater, um das vollendete Werk zu begutachten. Der alte Vater ist in einem Torfhaus aufgewachsen und möchte seine Erinnerungen mit der Wirklichkeit konfrontieren. Als er die Arbeiter scharf kritisiert, rasten sie aus. Die geplante Feier artet in ein Saufgelage mit Wutausbrüchen und Beschimpfungen, die unerwartete Folgen am nächsten Tag haben werden.<br />
<br />
Die Erzählungen sind skurril, überraschend erfrischend, sie bestechen mit der Beobachtungsgabe des Autors und seinem ungewöhnlichem Humor. Ich bin mir sicher, dass die Isländer viel mehr versteckte Anspielungen in den Texten entdecken werden, trotzdem unterhalten sie auch den ausländischen Leser.<br />
Empfehlenswert!<br />
<br />
Meine Bewertung: 5/6<br />
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Das Buch bekam ich über <a href="http://www.bloggdeinbuch.de/">Blogg dein Buch</a> vom <a href="http://www.conte-verlag.de/au-er-der-reihe/eldj-rn-die-gl-cklichste-nation-unter-der-sonne">Conte Verlag</a> - vielen Dank! Das Buch kann über <a href="http://www.conte-verlag.de/au-er-der-reihe/eldj-rn-die-gl-cklichste-nation-unter-der-sonne">diesen Link</a> bestellt werden.<br />
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<a href="http://4.bp.blogspot.com/-5VPGTvV-hEQ/TnsLDS-W-QI/AAAAAAAADGk/W596KmEf4pg/s1600/conte.gif" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-5VPGTvV-hEQ/TnsLDS-W-QI/AAAAAAAADGk/W596KmEf4pg/s1600/conte.gif" /> <span class="Apple-style-span" style="-webkit-text-decorations-in-effect: none; color: black;"></span></a><a href="http://2.bp.blogspot.com/-q9mAUTbe0uQ/TnsLPnW2pwI/AAAAAAAADGo/PATEPJIWgFc/s1600/BdB-logo-small2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-q9mAUTbe0uQ/TnsLPnW2pwI/AAAAAAAADGo/PATEPJIWgFc/s1600/BdB-logo-small2.jpg" /></a><a href="http://2.bp.blogspot.com/-q9mAUTbe0uQ/TnsLPnW2pwI/AAAAAAAADGo/PATEPJIWgFc/s1600/BdB-logo-small2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><span class="Apple-style-span" style="-webkit-text-decorations-in-effect: none; color: black;"></span></a></div>
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<span class="Apple-style-span" style="color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: xx-small;"><br /></span></i></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: xx-small;"><br /></span></i></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="color: #222222; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18px;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: xx-small;">Þórarinn Eldjárn, Die glücklichste Nation unter der Sonne, tł. Coletta Bürling, 155 str., Conte Verlag 2011.</span></i></span></div>
Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-54261626381329977272011-07-01T12:22:00.002+02:002011-07-01T12:24:21.487+02:00Statistik Juni 2011<div style="text-align: justify; ">Gelesene Bücher: 8 (1 abgebrochen)</div><div style="text-align: justify; ">Gelesene Seiten: 2524</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Nobelpreisträger-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Reportagen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Japan-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Nacht-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Literaturpreis-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Exoten-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Haruki Murakami-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Familien-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Farbsonnen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Das beste Buch: "Das Glitzern der Heringsschuppe in der Stirnlocke" Óskar Árni Óskarsson</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">SuB-Höhe: 120</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Immerhin habe ich es geschafft zwei Rezensionen zu schreiben, es fehlen aber noch zehn:( Die kommen bald, versprochen:)<span class="Apple-tab-span" style="white-space: pre; "> </span></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-18074564118415737862011-06-22T21:39:00.003+02:002011-06-22T22:03:52.629+02:00"Ein Eichhörnchen auf Wanderschaft" Gyrðir Elíasson<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Oa8ASXyWFOY/TgJJweMlaFI/AAAAAAAACdI/9C6PigG-y10/s1600/Eichhoernchen289x400.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 110px; height: 153px;" src="http://3.bp.blogspot.com/-Oa8ASXyWFOY/TgJJweMlaFI/AAAAAAAACdI/9C6PigG-y10/s320/Eichhoernchen289x400.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5621136382000195666" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Dieses kleine Büchlein soll in Island einen Kultstatus erlangt haben. Es wurde bereits vor 24 Jahren herausgegeben aber erst jetzt bekam der deutsche Leser eine Übersetzung. Das mir bis dato unbekannte Verlag Walde + Graf hat übrigens gute Arbeit geleistet. Das Buch besticht mit der graphischen Seite - blauer Druck, viele Spielereien mit den Buchstaben sowie die <a href="http://www.waldegraf.ch/bucher/ein-eichhrnchen-auf-wanderschaft">Illustrationen</a> von Laura Jurt sprechen für den Roman. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Elíasson beschreibt das Leben eines Jungen, der als einsames Pflegekind wundersame Abenteuer erlebt und sehr oft in seine Phantasien eintaucht, um der Langweile des Dorflebens zu entfliehen. Die Beschreibungen seiner Erlebnisse sind sehr lyrisch, teilweise sogar idyllisch (auch wenn das wirkliche Leben des Jungen nicht so glücklich zu sein scheint). Für mein Geschmack fast schon zu poetisch. Den ersten Teil des Romans habe ich noch verkraften können, der zweite war entschieden zu wirr für mein Geschmack. Der Junge entflieht nämlich komplett in seine imaginäre Welt. Und zwar als Eichhörnchen, das sich in eine Stadt, die von Tieren bewohnt wird, begibt. Diese Abenteuer sind ein Ausdruck der Ängste und der innersten Wünsche des Jungen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ich kann nicht sagen, dass ich die Idee des Roman nicht verstanden habe. Es ist lediglich kein Buch nach meinem Geschmack und obwohl es so viele positive Rezensionen sammelte, kann ich mich dem Lobgesang nicht anschliessen. Glücklicherweise umfasst das Buch nur etwas mehr als ein Hundert Seiten, so dass die Lektüre schnell zu bewältigen war und ich freue mich, trotz der Enttäuschung, einen weiteren isländischen Autor kennen gelernt zu haben.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 3/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Gyrðir Elíasson, in Eichhörnchen auf Wanderschaft, übersetzt von Gert Kreutzer, 112 Seiten, Walde + Graf</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-158916809670540852011-06-17T13:58:00.004+02:002011-06-21T00:23:50.769+02:00"Die Elemente" Magda Szabó<a href="http://4.bp.blogspot.com/-_yyrHKUKDLM/Tf_FnY7htKI/AAAAAAAACcE/eYJt2QWQFas/s1600/elemente.png" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 190px; height: 295px;" src="http://4.bp.blogspot.com/-_yyrHKUKDLM/Tf_FnY7htKI/AAAAAAAACcE/eYJt2QWQFas/s320/elemente.png" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5620428140479362210" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Eine alte Frau wohnt alleine in einer Provinzstadt. Ihr geliebter Mann liegt im Sterben im Krankenhaus. Nach seinem Tod ist sie niedergeschlagen, bevor sie jedoch anfängt, ihr Leben neu zu ordnen, übernimmt ihre Tochter Iza das Ruder. Sie ist eine unglaublich pragmatische, rationelle, geordnete Person, als Ärztin sehr sorgfältig, ihren Patienten immer zugewandt. Sie wusste schon immer, was am besten für ihre Eltern ist. Ihre alte Mutter nimmt sie zu sich - in ihre Wohnung nach Budapest. Nach dem ersten Schock freut sich die ältere Dame, dass sie ihrer Tochter nützlich sein könnte - sie wird aufräumen, die Lieblingsspeisen der Tochter kochen und ihr das Leben leichter machen. Sie wird aber bitter enttäuscht. Izas Leben ist geregelt, die Wohnung modern eingerichtet, eine Haushaltshilfe kümmert sich um alles, die Mutter soll sich nur erholen. Sie fühlt sich in dieser Rolle schlecht - unnütz und fehl am Platze. Gleichzeitig weiß sie aber, dass Iza sie sehr liebt und für sie nur das Beste will. Die Tochter versucht ihr ein angenehmes, reiches Leben zu sichern, sieht aber nicht, was ihre Mutter wirklich braucht - Verständnis für ihre Bedürfnisse und Gespräche. Die Einsamkeit der Mutter wird unerträglich, sie versucht Leute kennen zu lernen aber alle ihre Bekanntschaften werden von Iza als ungeeignet bezeichnet und schliesslich verboten.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Der Ex-Mann von Iza - Antal - ein Waisenkind, der durch die Großeltern erzogen wurde, hat erst bei seinen Schwiegereltern Liebe und Wärme erfahren. Trotz der Trennung hat er für seine Schwiegereltern viel Zuneigung. Nach dem Tod des Schwiegervaters, wollte er sich um die Witwe kümmern. Als Iza jedoch ihre Pläne umsetzte, kaufte er das Haus der Schwiegereltern.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Izas Mutter fährt in ihre alte Heimat, um persönlich das Hinstellen des Grabdenkmals für ihren geliebten Mann zu beaufsichtigen. Antal freut sich sehr, sie wieder zu sehen und kann es kaum erwarten, ihr vor seinen Plänen zu berichten. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Jede der im Roman vorgestellten Personen - Antal, Iza, Mutter und Vater - kann als Hauptprotagonist angesehen werden. Szabó ändert in ihrem Roman mehramls die Erzählperspektive, so dass jeder der Protagonisten seine Sichtweise darstellen kann. Besonders die Abschnitte, in denen die Mutter von ihren Erlebnissen berichtet, sind sehr beindruckend. Der Leser beobachtet wie sie sich immer mehr in sich verschliesst, wie sie apathisch wird und schliesslich gänzlich in sich einsackt. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Szabós Stil hat mich begeistert: das Buch habe ich unwahrscheinlich gelesen, trotzdem ist es ein Roman, der noch lange in Erinnerung bleibt. Ein Roman, das nicht so schnell aus den Gedanken verschwindet, einer, der zum Nachdenken zwingt und zutiefst berührt. Szabó bringt den Leser dazu, über eigene Beziehung zu den Eltern und anderen älteren Personen nachzudenken. Diesen Effekt erreicht sie durch eine schlichte, nüchterne Sprache, die die Gefühle der Protagonisten umso mehr hervorhebt. Sie hat es geschafft ein Psychogramm vier verschiedener Personen darzustellen - jede von ihnen versucht nach dem besten Willen zu handeln und jede von ihnen scheitert. Der Mangel an Kommunikation ist der Hauptverursacher aller Katastrophen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Szabó hat ihren Roman in vier Kapitel geteilt - jedes von ihnen wurde einem anderen Element zugeordnet, die wiederum als Symbole der Persönlichkeiten der Hauptprotagonisten angesehen werden können. Eine Maßnahme die ebenfalls zum Nachdenken zwingt.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Es ist ein Roman nach meinem Geschmack. Ich suche immer nach Büchern, die mich nach dem Fertiglesen noch lange zum Nachdenken zwingen und an die ich mich noch Monate später erinnern kann. Ich habe Szabós Prosa noch im Gymnasium kennen gelernt aber erst jetzt fand ich wieder zu ihr. In meinem SuB warten noch zwei weitere ihre Bücher, auf die ich mich schon sehr freue.</div><div style="text-align: justify;">Übrigens, ich habe gerade entdeckt, dass dieser Roman kürzlich in einer neuen Übersetzung in <a href="http://www.secession-verlag.com/content/die-elemente">Secession Verlag</a> erschienen ist.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 6/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Maga Szabó, Piłat, übersetzt von Olga Wybranowska, 275 Seiten, Wydawnictwo PIW</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-24659263942160655482011-06-16T23:59:00.002+02:002011-06-17T00:25:15.852+02:00Statistik Mai 2011<div style="text-align: justify; ">Gelesene Bücher: 4</div><div style="text-align: justify; ">Gelesene Seiten: 1838</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Nobelpreisträger-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Reportagen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Japan-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Nacht-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Literaturpreis-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Exoten-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Haruki Murakami-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Familien-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Farbsonnen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Das beste Buch: "Die Elemente" Magda Szabó</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">SuB-Höhe: 122</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Es fehlen einige Rezensionen aus Mai und auch aus Juni. Ich werde mich demnächst besser, soweit es meine Kinder mal endlich zulassen:)<span class="Apple-tab-span" style="white-space:pre"> </span></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-57265662241504422252011-05-17T13:30:00.002+02:002011-05-17T23:26:16.163+02:00"Der Turm" Uwe Tellkamp<div style="text-align: justify;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-HhEWz0yxjQc/TdLkbr6hy-I/AAAAAAAACYs/cdMpFhSa100/s1600/turm.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img src="http://4.bp.blogspot.com/-HhEWz0yxjQc/TdLkbr6hy-I/AAAAAAAACYs/cdMpFhSa100/s320/turm.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5607795650325498850" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 199px; height: 320px; " /></a><br /><div style="text-align: justify; ">Das beinahe ein Tausend Seiten starke Buch hat mich, muss ich ehrlich zu geben, gefordert. Die Lektüre erstreckte sich über mehrere Wochen und mit einem gewissen Stolz habe ich letzte Woche den Roman aus den Händen gelegt. Tellkamps Werk erfordert nämlich viel Aufmerksamkeit seitens des Lesers. Man kann den Roman nicht mal zwischendurch lesen - nicht nur wegen der anspruchsvollen Sprache, ganz prosaisch, auch wegen des Gewichts. Trotzdem wollte ich unbedingt das hochgelobte und mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Werk kennen lernen und bedauere es keinesfalls.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">"Der Turm" scheint eins der ersten Bücher zu sein, die so umfangreich und detailliert den Alltag in der DDR schildern. Die Handlung fängt kurz nach Breschnews Tod, 1982 an und endet am 9. November 1989. Tellkamp platziert sie in einem bürgerlichen Viertel von Dresden, wo hauptsächlich Wissenschaftler, Künstler und hochgebildete Menschen leben. Dort wohnt auch Familie Hoffmann - Vater Richard ist ein bekannter Chirurg, Mutter Anne arbeitet als Krankenschwester, deren zwei Söhne besuchen noch die die Schule. Der ältere Christian - ein fleißiger, in sich verschlossener und wissbegieriger Schüler wird zu einem der Hauptprotagonisten des Romans. Der Bruder von Anne - Meno - ist eine weitere wichtige Gestalt. Er arbeitet als Lektor in einem der Dresdner Verlage und schwärmt von eigenem Roman. Fragmente seines Tagebuches, in denen er die aktuellen Geschehnisse kommentiert, werden in und wieder in die Handlung eingebunden.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Auf den ersten Seiten seines Romans, beschreibt Tellkamp Richards fünfzigsten Geburtstag. Dieser Anlass eignet sich dem Leser alle Mitglieder der Familie vorzustellen. Die Geschwister von Richard und Anne sowie ihre Kinder, die Eltern, die Mitarbeiter von Richard bilden einen bunten Querschnitt durch die Gesellschaft. Gleichzeitig wird die Handlung ganz deutlich im ostdeutschen Alltag platziert - die ausländischen Leckereien begeistern die Gäste, ungewöhnliche Geschenke überraschen den Jubilar und die Tristesse der Umgebung wird durch das Konzert, das die jüngste Generation (fast alle spielen ein Instrument) gibt, gebrochen.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Klassische Musik, Literatur, Kunst, der Glaube an Humanismus - eine Denkweise, die in der DDR verpönt war - bezeichnen die Lebensweise der Protagonisten, die auf diese Weise versuchen die bürgerliche Kultur aufrecht zu erhalten und gegen die sozialistische Einheitshaltung zu protestieren.</div><div style="text-align: justify; ">Jedes Mitglied der Familie kommt in gewisser Weise mit dem politischen System in Berührung. Richard ist in politische Abhängigkeit von seinem Chef verwickelt, ärgert sich über den schlechten Zustand des Krankenhauses, fehlende Möglichkeiten für Forschung und dass er mit den Kollegen aus dem Westen nicht mithalten kann. Gleichzeitig wird er von Stasi erpresst, die dazu seine Jugendsünden und die Parallelbeziehung mit der Chefsekretärin benutzt.</div><div style="text-align: justify; ">Christian besucht die letzte Klasse des Gymnasiums, steht vor der Wahl des Studiums, die davon stark abhängig ist, ob er "freiwillig" für drei Jahre in die NVA geht. Die korrekte Haltung im Unterricht spielt ebenfalls eine große Rolle.</div><div style="text-align: justify; ">Meno wiederum bemüht sich in seinem Beruf als Lektor sowohl den Schriftsteller als auch den Zensor zufrieden zu stellen. Dank seiner Arbeit hat er viele Kontakte zu damaliger "roter" Elite, kann die Gespräche und politische Entscheidungen aus erster Hand verfolgen, was die Ursache für seinen Rückzug ist. Er igelt sich immer mehr ein und widmet sich seinen zoologischen Interessen.</div><div style="text-align: justify; ">Während Tellkamp das Schicksal der Familie schildert, liefert er unfassbar detaillierte Beschreibungen des Dresdener Alltags - Schlangen in den Geschäften, beengte Wohnverhältnisse, Kampf um Lebensmittel und Heizbriketts, öffentliche Badehäuser, Bürokratie und vor allem die ständige Angst vorm Bespitzeln. Gleichzeitig findet man im Roman viele fast idyllische Beschreibungen des Viertels - alte, verfallene Villen mit verwilderten, geheimnisvollen Gärten wirken beinahe märchenhaft. Der Leser schwelgt in Nostalgie und vermisst das alte Dresden aus der Vorkriegszeit. Recht interessant wirken die Beschreibungen des Sperrbezirks, wo nur die hochgestellten Funktionäre wohnen durften.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Tellkamps Schreibstil kann begeistern, man muss ihm aber erst eine Chance geben. Die langen, mehrfach zusammengesetzten Sätze, die Anhäufung von Adjektiven und Metaphern verlangen nach Aufmerksamkeit und Konzentration. Der Autor hat einen Roman geschaffen, der auf die Tradition der großen epischen Werke und des Bildungsromans zurück greift. Ich fühlte mich mehrmals an "Buddenbrooks", Kellers "Der grüne Heinrich" sowie Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" erinnert. Tellkamp nutzt jedoch auch eigene Erfahrungen - ähnlich wie Christian diente er in einer Panzereinheit der NVA und wollte Medizin studieren.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Der etwas pathetische Romananfang kann den Leser abschrecken, es lohnt sich jedoch weiter zu lesen, auch wenn hin und wieder die eine oder andere Passage überflüssig vorkommt. </div><div style="text-align: justify; ">Aus Tellkamps Beschreibungen wächst nämlich allmählich ein Epos heraus, eine einmalige Studie der ostdeutschen Gesellschaft.</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Meine Bewertung: 4,5/6</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; "><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small; ">Uwe Tellkamp, Der Turm, 973 Seiten, Suhrkamp.</span></i></div></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-29779587809210725642011-05-09T13:26:00.003+02:002011-05-10T13:45:10.510+02:00"Liebe Isländer" Huldar Breiðfjörð<a href="http://2.bp.blogspot.com/-_KI4E7i1DtE/TckiNanpEWI/AAAAAAAACXo/u-n18sfh29I/s1600/huldar.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 126px; height: 217px;" src="http://2.bp.blogspot.com/-_KI4E7i1DtE/TckiNanpEWI/AAAAAAAACXo/u-n18sfh29I/s320/huldar.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5605048825118527842" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Huldar wohnt in Reykjavík, genießt das Nachtleben und reist viel, vornehmlich ins Ausland. Island interessiert ihn nicht besonders, bis er eines Tages auf die Idee kommt, so viel Island wie möglich wahrzunehmen, um die eigene Heimat wieder neu für sich zu entdecken. Folglich beschliesst er die Insel auf der Ringstraße zu umrunden. Die Expedition soll in den zwei typisch isländischen Monaten statt finden - im Januar und Februar.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Reise soll nicht nur dazu dienen, Island zu erkunden, gleichzeitig soll sie Huldar helfen "aufzuwachen" - er hat genug von seinem Alltag, immer den gleichen Kneipen, der gleichen Musik und dem öden Gerede mit den Kumpels. Es ist höchste Zeit sein Leben zu verändern.</div><div style="text-align: justify;">Bevor er aber die Reise antreten kann, muss noch etwas wichtiges erledigt werden - Huldar braucht ein Auto, das etwas aushält. Ein Auto mit Seele. Nach einer langen Suche findet er einen Volvo Lappländer, der sein Reisegefährte werden soll.</div><div style="text-align: justify;">Die Reise beginnt - Huldar fährt zuerst in die Westfjorden und noch bevor er dort ankommt, ist er kurz davor seinen Projekt zu unterbrechen. Das Wetter ist katastrophal, die Straße glatt und löchrig. Huldar kämpft mit Wind, Eisglätte, schlechter Sicht und fürchtet ständig, in den Fjord abzustürzen. Für solch einen Stadtmenschen wie er, ist die Fahrt ein wahres Überlebenstraining. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Der Kampf gegen das Wetter und die Natur wird zum Hauptthema des Romans - Huldar gibt nicht auf und kämpft sich bei Eiseskälte, ständig kurz vom tödlichen Absturz in den Fjord, in die abgelegensten isländischen Dörfer durch.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Er plante so viele Bauernhöfe und Dörfer wie möglich zu besuchen und hatte vor Gespräche mit den gewöhnlichen Isländern zu führen. Um die Kontaktaufnahme zu vereinfachen, hat Huldar Bücher zum Verkauf mitgenommen.</div><div style="text-align: justify;">In jedem Ort besucht er zuerst den Kiosk oder die Tankstelle und trinkt einen Kaffee. Meistens ist es auch der einzige Platz, an dem er Menschen trifft. Die Straßen sind meistens leer.</div><div style="text-align: justify;">Obwohl so viele Gespräche geplant wurden, hat Huldar bis zum Schluss einige Schwierigkeiten mit den wortkargen Isländern, ungezwungene Gespräche zu führen. Immer wieder muss er sich aufs Neue wundern, dass die Bewohner der entlegensten Ecken mit ihrem Leben zufrieden sind und nichts vermissen. Dabei gilt Reykjavík als Inbegriff einer großen Stadt mit seinen 120.000 Einwohnern.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Während eines ungewöhnlich starken Sturmes verbringt Huldar ein paar Tage in einer Pension am Myvatn-See. In der Zeit versucht er den Sinn seines Lebens neu zu definieren und sein "ich" zu entdecken. Bei den Versuchen entstehen keine erfinderischen Theorien, eher enden sie damit, dass Huldar die ganze Nacht im Fernsehzimmer auf dem Sofa schlafend verbringt. Man muss zugeben, dass Huldar die Nacht nackt (zur besseren Selbstfindung) verbringt und morgens von der Pensionsbesitzerin aufgefunden wird.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wie ihr vielleicht gemerkt hat, ist nämlich Huldars Buch weder eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der isländischen Mentalität noch eine tiefgründige Beschreibung des Selbstfindungsprozesses. Viel mehr ist es eine herzlich witzige Liebeserklärung an Island. Huldars Bemerkungen sind lustig, die Beschreibungen der Gespräche ironisch und witzig und seine Malheurs werden selbstkritisch und autoironisch dargestellt. Der Autor entdeckt Islands Schönheit erst auf der letzten Geraden der Ringstraße, im äußersten Süden. Trotzdem ist das ganze Buch eine Lobhymne an die isländische Natur und an Island. Wo sonst kann man solch skurrilen Menschen begegnen, wo herrschen solch unberechenbaren Wettergötter und wo befinden sich solch beeindruckenden Naturwunder?</div><div style="text-align: justify;">Allen Islandliebhabern möchte ich das Buch wärmstens empfehlen - ich bin mir sicher, es wird euch begeistern:)</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 5/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Huldar Breiðfjörð, Liebe Isländer, übersetzt von Gisa Marehn, 219 Seiten, Aufbau Verlag.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-3474182701529192472011-05-09T12:50:00.003+02:002011-05-09T13:19:36.465+02:00"Die Hand, die man nicht beißt" Ornela Vorpsi<a href="http://4.bp.blogspot.com/-E2DUMj38gqc/TcfNV1evnkI/AAAAAAAACXg/MCE79_dVE5w/s1600/vorpsi.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 120px; height: 197px;" src="http://4.bp.blogspot.com/-E2DUMj38gqc/TcfNV1evnkI/AAAAAAAACXg/MCE79_dVE5w/s320/vorpsi.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5604674036302847554" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Auf diesen Roman war ich sehr neugierig, vor allem weil ich albanische Literatur bis jetzt noch nicht kannte. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Hauptprotagonistin dieses kurzen Romans, vermutlich Alter Ego der Autorin, ist aus Albanien ausgewandert und wohnt in Paris. Wir begegnen ihr während ihrer Reise in den Balkan, wo sie vor allem ihren kranken Freund in Sarajevo besuchen möchte. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">"Die Hand, die man nicht beißt" ist vielmehr eine Sammlung von Überlegungen, Gedankensplitter, Bemerkungen und Erzählungen als ein zusammenhängender Roman. Die Reise in die Heimat ist der Anstoß, eigene Identität neu zu überdenken, sich an Vergessenes wieder zu erinnern und die Erinnerungen aus Tirana wieder ans Licht zu bringen. </div><div style="text-align: justify;">Die Protagonistin erkennt, dass Paris noch nicht zu ihrer Heimat geworden ist, sieht aber gleichzeitig, dass ihre eigentliche Heimat ihr fremd vorkommt. Sie entdeckt zwar die vertrauen Gerüche, Farben und Geschmäcke, spürt aber, dass sie nicht mehr zu ihr gehören. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Vorpsi skizziert wunderbar ihre kurzen Beobachtungen aus den Straßen Sarajevos - es gelingt ihr den Leser zu überraschen und zum Nachdenken anzuregen. Viele ihrer Bemerkungen haben mich sehr überzeugt. Leider empfand ich das Buch als viel zu kurz, es bleibt mir nichts anderes übrig als Vorpsis zweiten Roman zu lesen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 4,5/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Ornela Vorpsi, Ręka, której nie kąsasz, übersetzt von Joanna Ugniewska, 86 Seiten, Wydawbictwo Czarne</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-8472153148817085632011-05-01T01:15:00.002+02:002011-05-01T01:19:35.346+02:00Statistik April 2011<div style="text-align: justify; ">Gelesene Bücher: 3,5</div><div style="text-align: justify; ">Gelesene Seiten: 697 (plus 535)</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Nobelpreisträger-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Reportagen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Japan-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Nacht-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Literaturpreis-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Exoten-Challenge: 1 (Albanien)</div><div style="text-align: justify; ">Haruki Murakami-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Familien-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Farbsonnen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Das beste Buch: "Liebe Isländer" Huldar Breiðfjörð</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">SuB-Höhe: 120</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Es fehlen noch 2 Rezensionen von Büchern, die ich im April gelesen habe - die folgen, hoffentlich, bald. Momentan stecke ich im Uwe Tellkamps "Der Turm" und habe gerade die Hälfte gelesen. Es wird noch eine Weile dauern bis ich fertig bin - die Sprache ist recht anspruchsvoll und man braucht Ruhe zum Lesen. Bei meinen beiden Kindern ist es letztens Mangelware.</div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-35589829315505460732011-04-23T01:04:00.005+02:002011-04-23T21:51:30.241+02:00"Tiere essen" Jonathan Safran Foer<a href="http://4.bp.blogspot.com/-D8nrnQIO-xU/TbMrJgNIIaI/AAAAAAAACWo/q5WVPKNDD-0/s1600/tiereessen.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 125px; height: 204px;" src="http://4.bp.blogspot.com/-D8nrnQIO-xU/TbMrJgNIIaI/AAAAAAAACWo/q5WVPKNDD-0/s320/tiereessen.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5598866204015468962" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Nein, ich habe das Buch nicht so lange gelesen - inzwischen warten schon drei Bücher auf eine Rezension. Leider hatte ich in den letzten Tagen weniger Zeit (und auch Lust) zum Schreiben. Jetzt sollen meine Eindrücke endlich niedergeschrieben und veröffentlicht werden.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Dieses Buch durfte ich von einer lieben Freundin ausleihen - das Thema interessiert mich doch sehr!</div><div style="text-align: justify;">Als ich mein erstes Kind bekam, begann ich über meine Ernährung nachzudenken und habe vieles umgestellt - ähnlich war es auch bei Jonathan Safran Foer. Als sein Sohn zur Welt kam, fing er an, sich mit dem Thema zu befassen. Er wollte ergründen, woher das Fleisch stammt, das seine Familie verzehrte. Dieser Ansatz ließ ihn mehrere Monate recherchieren und durch die USA reisen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Der erste Teil wird gänzlich allgemeinen Überlegungen gewidmet. Safran Foer schreibt viel über seine Kindheit, über gemeinsame Mahlzeiten bei seiner Großmutter und berührt hin und wieder das eigentliche Thema. Man findet in diesem Teil Gedanken zum sozialen Aspekt des Essens, zur Notwendigkeit des Fleischverzehrs und erste Erfahrungen über die Art der Tierhaltung. Diese ersten ein Hundert Seiten führen den Leser in das eigentlich Thema ein. Im Hauptteil des Buches beschreibt der Autor detailliert wie Geflügel, Schweine, Rinder und Fische gehalten und getötet werden.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Safran Foer versucht bei seinen Ausführungen objektiv zu bleiben. Er gibt Aussagen von verschiedenen Personen wider: Arbeiter in den Schlachthäusern, Öko-Bauer, Vegetarier, Mitglieder von Organisationen, die sich gegen die Massentierhaltung einsetzen. Je mehr Tatsachen im Buch dargestellt werden, desto weniger objektiv wird er aber. Es ist auch schwierig angesichts der grausamen Tatsachen objektiv zu bleiben. Die unfassbare Enge, in der die Tiere leben oder die Grausamkeit bei der Schlachtung würden sicherlich jeden berühren.</div><div style="text-align: justify;">Ich empfand aber nicht, dass Safran Foer den Leser zum Vegetarianismus zwingen möchte. Eher will er, dass man sich Gedanken macht, woher das Fleisch stammt und wie die Tiere gelebt haben. Mit diesen Information sollte jeder Verbraucher selbst überlegen, ob und welches Fleisch er essen möchte. Safran Foer möchte auch jedem klar machen, dass man mit dem Kauf von billigem Fleisch die Massentierhaltung unterstützt. </div><div style="text-align: justify;">Er hat die möglichst radikalste Lösung gewählt und verzichtet gänzlich auf Fleisch. In "Tiere essen" beschreibt er auch die Konsequenzen seiner Entscheidung, zum Beispiel am Thanksgiving.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Alle im Buch aufgeführten Fakten beziehen sich auf den amerikanischen Markt, nur in seltenen Fällen wird mit den europäischen Ländern verglichen. Überzeugend waren für mich die sehr vielen Fußnoten, die jede Tatsache belegen und die entsprechende Quelle angeben. Hilfreich ist auch der kleine Anhang, der die Situation der Massentierhaltung in Deutschland skizziert. Ich hätte mir hierzu noch mehr Informationen gewünscht.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Das Buch passte perfekt in meine gegenwärtigen Überlegungen. Ich habe bereits erwähnt, dass ich unsere Ernährung nach der Geburt meiner Tochter umgestellt habe. Nach der Geburt meines Sohnes wurde ich noch radikaler:) Wir backen selbst Brot, machen unseren eigenen Joghurt, ich versuche so viel wie möglich Bio-Produkte zu kaufen. Die Problematik des Fleischkaufs kam letztens hin und wieder auf. Wir essen nicht viel davon aber ab und zu erscheint es doch in unserem Speiseplan. Ich möchte wissen, dass die Tiere nicht gelitten haben und bei der Schlachtung nicht gefoltert wurden. Das Fleisch im Supermarkt hat mich schon länger angeekelt, "Tiere essen" hat mir geholfen meine Einstellung zu überdenken und neu zu definieren.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Diese Rezension soll aber kein einziger Lobgesang auf das Buch sein. Ich mochte weder den Stil noch die Konstruktion des Romans. Der erste chaotische Teil ließ mich beinahe die Lektüre abbrechen. Nichts mehr nervt mich als gedankliches Chaos und das Anfangen von verschiedenen Themen, um sie dann wieder fallen zu lassen. Aus diesen ein Hundert Seiten würde ich lediglich ein Kapitel machen. Die komplette Buchkonstruktion empfinde ich als "bestseller-like" (tut mir leid für den Ausdruck aber gerade der scheint mir am besten meine Gefühle auszudrücken) - kurze Kapitel, persönliche Exkurse, fett gedruckte Abschnitte, grafische Hervorhebungen einiger Fakten - sie sollen offensichtlich attraktiv wirken und möglichst viele Leser anziehen, was im Prinzip nicht schlecht ist, aber mich immens nervt. Großes Lob möchte ich für die Umschlaggestaltung aussprechen - wirklich sehr gelungen!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Dieses Buch bekommt keine Wertung - ich sage nur: unbedingt lesen!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Jonathan Safran Foer, Tiere essen, übersetzt von Isabel Bogdan, Ingo Herzke, Brigitte Jakobeit, 392 Seiten, Kiepenhauer & Witsch</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-45149343938337465542011-04-02T23:30:00.003+02:002011-04-02T23:38:43.682+02:00"Jedno drzewo, jedno pożegnanie" {Ein Baum, ein Abschied} Marina Mayoral<a href="http://4.bp.blogspot.com/-IRNCKOIR0L4/TZeW-TYFG6I/AAAAAAAACQs/n4zQSrmon70/s1600/mayoral.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 127px; height: 200px;" src="http://4.bp.blogspot.com/-IRNCKOIR0L4/TZeW-TYFG6I/AAAAAAAACQs/n4zQSrmon70/s320/mayoral.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5591103459501087650" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Soweit ich es herausfinden konnte, erschien das Buch nicht auf Deutsch, daher werde ich, wie letztens, nur eine kleine Zusammenfassung schreiben.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Es ist ein kurzer Roman, in Form eines Monologs von Laura, die in ihr Heimatdorf zurück kehrt, um eine Magnolie zu pflanzen. Laura ist zwar erst fünfzig, sie schliesst aber mit ihrem Leben ab, erinnert sich an ihre alte Liebe/Freundschaft zu Paco, der im Heimatdorf geblieben ist, während Laura einen Künstler aus Madrid geheiratet hat. Jetzt nach dem Tod ihres Vaters, möchte Laura noch ihre Lebenspläne vervollständigen: ein Kind bekommen, ein Buch schreiben, einen Baum pflanzen. Eine höchstinteressante Studie, schöne Sprache - schade, dass das Buch so kurz ist.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 4/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Marina Mayoral, Jedno drzewo, jedno pożegnanie, übersetzt von Elżbieta Komarnicka, 85 Seiten, Muza.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-13880076523813285462011-04-02T00:20:00.003+02:002011-05-01T01:20:36.162+02:00Statistik März 2011<div style="text-align: justify; ">Gelesene Bücher: 6</div><div style="text-align: justify; ">Gelesene Seiten: 1447</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Nobelpreisträger-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Reportagen-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Japan-Challenge: 1</div><div style="text-align: justify; ">Nacht-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Literaturpreis-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Exoten-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Haruki Murakami-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; ">Familien-Challenge: 2</div><div style="text-align: justify; ">Farbsonnen-Challenge: 0</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">Buch des Monats: "Fegefeuer" Sofi Oksanen</div><div style="text-align: justify; "><br /></div><div style="text-align: justify; ">SuB-Höhe: 116</div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-51941264968952970342011-03-31T23:30:00.002+02:002011-04-02T23:26:35.844+02:00"Mit Staunen und Zittern" Amélie Nothomb<a href="http://2.bp.blogspot.com/-oSkJIUD1n_w/TZeTpPtwICI/AAAAAAAACQk/kI1YcGoNzXY/s1600/mitstaunen.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 132px; height: 211px;" src="http://2.bp.blogspot.com/-oSkJIUD1n_w/TZeTpPtwICI/AAAAAAAACQk/kI1YcGoNzXY/s320/mitstaunen.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5591099799206109218" /></a><br /><div style="text-align: justify;">"Mit Staunen und Zittern" ist lediglich eine kurze Erzählung, in der Nothomb ein Jahr in der japanischen Firma Yumimoto beschreibt. Eine junge Frau - Amélie-san, Alter Ego der Autorin, fängt an bei Yumimoto als Übersetzerin zu arbeiten. Stufenweise wird sie jedoch in der Hierarchie zurück gestuft, so dass sie zum Schluss die übelsten Arbeiten ausführt. </div><div style="text-align: justify;">Nothomb beschreibt die Verhältnisse in einem japanischem Betrieb mit sehr viel Sarkasmus. Die ganze Palette an Schikanen kann einem Mitarbeiter widerfahren: Tyrannisieren, Schreien, Mobbing sowie eine absolute Abhängikeit von den Vorgesetzten. </div><div style="text-align: justify;">Amélie wird gezwungen total stumpfe Arbeiten durchzuführen, oder langweilt sich gar, weil sie in den Augen ihrer Chefin zu nichts fähig ist. In der Zeit macht sie sich Gedanken über die Rolle der Frau in japanischer Gesellschaft oder über die angebliche Überlegenheit der japanischen Rasse. Sie versucht alle Schikanen mit Humor zu akzeptieren und ihren Arbeitsvertrag nicht vor Ablauf zu kündigen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Mit Staunen und Schrecken habe ich dieses Büchlein gelesen - ein Job in Japan erschien mir als die größte Strafe. Die Handlung spielt jedoch in den 90. Jahren, seit dem hat sich die Situation etwas gebessert. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">"Mit Staunen und Zittern" war meine dritte Begegnung mit Nothomb, bis jetzt die beste, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich von der Schriftstellerin halte. Ich würde gerne einen längeren Roman von ihr lesen. Bei den kurzen Formen habe ich immer das Gefühl, Skizzen zu lesen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 4/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Amélie Nothomb, Z pokorą i uniżeniem, übersetzt von Barbara Grzegorzewska, 84 Seiten, Muza.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-42909790516849684302011-03-31T23:09:00.002+02:002011-03-31T23:21:28.249+02:00"Dziewczyna z zapałkami" {Das Mädchen mit den Schwefelhölzern} Anna Janko<a href="http://4.bp.blogspot.com/-hb5gTawNNyk/TZTwI1GOKaI/AAAAAAAACQU/lVwZDyfekUs/s1600/dziewczyna.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 207px; height: 320px;" src="http://4.bp.blogspot.com/-hb5gTawNNyk/TZTwI1GOKaI/AAAAAAAACQU/lVwZDyfekUs/s320/dziewczyna.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5590357071956421026" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Der Roman ist bis jetzt nicht ins Deutsche übersetzt worden, deswegen werde ich hier keine komplette Rezension veröffentlichen, sondern nur eine kurze Zusammenfassung.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Anna Janko ist eine bekannte polnische Lyrikerin, die mit diesem Buch ihren ersten Roman veröffentlichte. Sie erzählt die Lebensgeschichte einer angehenden Lyrikerin, die in eine unglückliche Ehe verwickelt ist und allmählich ihr eigenes "ich" verliert. Der Roman ist autobiographisch geprägt. Jankos Prosa wirkt sehr lyrisch. Der Roman hat die Form eines Tagebuches, das mit abgebrochenen Gedanken, Zitaten, kurzen Überlegungen und Gedichten übersät ist. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 4/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Anna Janko, Dziewczyna z zapałkami, 264 Seiten, Verlag Nowy Świat.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-16530474495223513392011-03-29T13:25:00.003+02:002011-03-29T13:31:51.541+02:00Superblogs 2011<a href="http://1.bp.blogspot.com/-wvrCSLRcuiQ/TZHC8CQhlKI/AAAAAAAACOs/B8R3pYhzenM/s1600/buecher.png" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 301px; height: 320px;" src="http://1.bp.blogspot.com/-wvrCSLRcuiQ/TZHC8CQhlKI/AAAAAAAACOs/B8R3pYhzenM/s320/buecher.png" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5589462949197616290" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Kaum zu glauben aber wahr - ich wurde auch für die Superblogs 2011 nominiert! Das hätte ich nie geglaubt, aber offensichtlich war jemand so nett und hat meinen Blog angemeldet. Jetzt bleibt mir nichts mehr übrig, als diese Aktion publik zu machen:)</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Mein Blog startet natürlich in der Kategorie Bücher. Die drei besten Blogs in jeder Kategorie werden mit Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Die Abstimmungsphase dauert vom 1. - 7. April - ihr könnt mich dann unterstützen:) <a href="http://www.hitmeister.de/superblogs/2011/buecher/">Hier</a> könnt ihr eure Stimme abgeben. Ich würde mich sehr freuen!</div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-87382176338952278402011-03-29T13:22:00.001+02:002011-03-29T13:24:15.786+02:00<div style="text-align: justify; ">Jetzt habe ich endlich auch eine Buchtasche und eine Buchhülle! Die beiden Schätze habe ich von der lieben <a href="http://www.bibliophilin.de/">Dorota</a> bekommen - danke schön! Ich bin so froh darüber, dass ich unbedingt die Bilder zeigen muss:</div><div><br /></div><div><a href="http://1.bp.blogspot.com/-t-Jya4XnoCI/TZB5v_h7QpI/AAAAAAAACOc/IcGNwK92U9s/s1600/DSC_0022.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img src="http://1.bp.blogspot.com/-t-Jya4XnoCI/TZB5v_h7QpI/AAAAAAAACOc/IcGNwK92U9s/s320/DSC_0022.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5589101002981327506" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 213px; " /></a></div><div><br /></div><div><br /></div><div><a href="http://3.bp.blogspot.com/-0-RlWdBPvug/TZB5vvsy5oI/AAAAAAAACOU/9poCYsiNxo8/s1600/DSC_0023.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img src="http://3.bp.blogspot.com/-0-RlWdBPvug/TZB5vvsy5oI/AAAAAAAACOU/9poCYsiNxo8/s320/DSC_0023.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5589100998731949698" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 213px; " /></a></div><div><br /></div><div><br /></div><div><a href="http://4.bp.blogspot.com/-G0nE4ay1aJU/TZB5vRoAYQI/AAAAAAAACOM/Fnq7lIyAc1k/s1600/DSC_0024.jpg" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"><img src="http://4.bp.blogspot.com/-G0nE4ay1aJU/TZB5vRoAYQI/AAAAAAAACOM/Fnq7lIyAc1k/s320/DSC_0024.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5589100990658797826" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 213px; " /></a></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-10751454453436897602011-03-25T22:58:00.004+01:002011-03-26T23:37:01.012+01:00"Sandberg" Joanna Bator<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://1.bp.blogspot.com/-J8GCyxjW5uw/TY5noCV8uII/AAAAAAAACNo/TsCuHUnpfbs/s1600/sandberg.jpg"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 193px; height: 320px;" src="http://1.bp.blogspot.com/-J8GCyxjW5uw/TY5noCV8uII/AAAAAAAACNo/TsCuHUnpfbs/s320/sandberg.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5588518125134723202" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Der Roman stand schon lange auf meiner Wunschliste - ich habe so viele positive Stimmen gelesen und gehört, dass ich ihn unbedingt lesen wollte. Dank einer lieben Blog-Freundin habe ich ihn bekommen und durfte ihn endlich lesen!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">"Sandberg" hat mir tatsächlich gut gefallen aber begeistert bin ich von dem Roman nicht. Bevor ich aber über den Inhalt schreiben werde, muss ich kurz bei der Sprache stehen bleiben. Bators Stil ist nämlich grandios! Ich war und bin begeistert. Sie konstruiert lange Sätze und spickt sie gleichzeitig mit vielen umgangssprachlichen Ausdrücken, die von einer unausgesprochen guten Beobachtungsgabe zeugen. Jede Person hat ihren eigenen Stil, ihre eigene Sprechweise, die Bator unfassbar gut übermitteln kann - über viele Ausdrücke habe ich mich kaputt gelacht, vor allem über die aufgesetzte Ausdrucksweise des Pfarrers. Mir fehlen wirklich die Worte, um Bators Stil zu beschreiben. Kurzum, man muss sie lesen!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Im "Sandberg" wird die Lebensgeschichte drei Frauen erzählt: der Großmutter, der Mutter und der Tochter. Zofia, Jadwiga und Dominika und ihre gemeinsamen Beziehungen bilden die Hauptachse des Romans. Im Hintergrund skizziert Bator die polnische Geschichte - vom zweiten Weltkrieg bis zur grauen Realität des Ostblock-Daseins. Jadwiga und Dominika leben in der Platte, die in Walbrzych (ehemalig Waldenburg) für die aus den Dörfern zugezogene Bevölkerung entstanden ist. </div><div style="text-align: justify;">Abgesehen von den familiären Beziehungen verbindet die Hauptprotagonistinen nicht viel - sie haben unterschiedliche Charaktere, verschiedene Vorlieben und wachsen oder wuchsen unter ganz anderen Bedingungen auf. Sogar ihr Äußeres ist unterschiedlich. Dieses verleitet Dominika dazu, die Wurzel der Familie zu recherchieren. Dieses stößt auf Unverständnis ihrer Mutter, vor allem als sie bis jetzt unbekannte Tatsachen erfährt.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Bator schildert das alltägliche Leben im kommunistischen Polen wirklich meisterhaft. Ich musste sofort in Erinnerungen schwelgen - so vieles davon gehörte auch zu meiner Kindheit.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Romankonstruktion möchte ich unbedingt erwähnen: die Autorin geht bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs zurück, springt beinahe unbemerkt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, ohne die Chronologie der Hauptgeschichte zu stören. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die männlichen Protagonisten bilden den Gegenpol zu den Frauen: alle sind schwach, unfähig und schwelgen im Selbstmitleid. Die Frauen werden zwar nicht glorifiziert, sie haben auch ihre Schwächen, aber alle versuchen ihr Leben bewusst zu gestalten und ihr Schicksal zu beeinflussen.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ich habe zu Beginn geschrieben, dass ich von dem Roman nicht restlos begeistert bin - das liegt an zwei Faktoren. Erstens fand ich, dass Bator ihre Protagonisten mit etwas zu viel Sarkasmus schildert. Die Frauen sind alle einfach und nicht besonders intelligent - bei der Schilderung ihres Alltags hatte ich jedoch ständig das Gefühl, dass die Autorin dem Lesen immer wieder lachend zuzwinkert. Zweitens fand ich die Handlung, vor allem zu Schluss, zu unwahrscheinlich, zu aufgesetzt, auch wenn das Buch bis zum Ende an Spannung nicht verloren hat.</div><div style="text-align: justify;">Ich werde trotz dieser Schwachpunkte den zweiten Teil sicherlich lesen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 5/6</div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;"><br /></span></i></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Joanna Bator, Piaskowa góra, 443 Seiten, WAB.</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-6121426336376488992011-03-23T23:21:00.003+01:002011-03-23T23:29:02.986+01:00Es rieselt Gutscheine!!!<div style="text-align: justify;">Wenn es Gutscheine für Bücher zu gewinnen gibt, bin ich sofort dabei! Ich würde mir endlich einige Bücher aus meiner Wunschliste bestellen, vor allem "Das Buch der Unruhe" von Fernando Pessoa und sicherlich noch ein paar Exoten - also Bücher aus Ländern, aus denen ich noch keinen Roman gelesen habe. Hier denke ich an Tansania, Uruguay, Honduras, an die Philippinen usw.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div>Was muss man denn tun, um einen Gutschein zu bekommen? Auf <a href="http://www.meingutscheincode.de">www.meingutscheincode.de</a> gehen und...</div><div><br /></div><div><a href="http://2.bp.blogspot.com/-yRKcQZ0A9uQ/TYpzTq-nQkI/AAAAAAAACM8/d1KIKEria-g/s1600/gutscheine-fuer-das-volk.jpg"><img src="http://2.bp.blogspot.com/-yRKcQZ0A9uQ/TYpzTq-nQkI/AAAAAAAACM8/d1KIKEria-g/s320/gutscheine-fuer-das-volk.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5587405069498139202" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 130px; " /></a></div><div><br /></div><div><span class="Apple-style-span" style=" color: rgb(100, 100, 100); line-height: 14px; font-family:Arial, Helvetica, sans-serif;font-size:12px;"><ol style="margin-top: 0px; margin-right: 0px; margin-bottom: 15px; margin-left: 1.8em; padding-top: 0px; padding-right: 0px; padding-bottom: 0px; padding-left: 0px; border-top-width: 0px; border-right-width: 0px; border-bottom-width: 0px; border-left-width: 0px; border-style: initial; border-color: initial; outline-width: 0px; outline-style: initial; outline-color: initial; font-size: 12px; vertical-align: baseline; background-image: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-color: transparent; list-style-type: decimal; background-position: initial initial; background-repeat: initial initial; "><li style="margin-top: 0px; margin-right: 0px; margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; padding-top: 5px; padding-right: 0px; padding-bottom: 5px; padding-left: 0px; border-top-width: 0px; border-right-width: 0px; border-bottom-width: 0px; border-left-width: 0px; border-style: initial; border-color: initial; outline-width: 0px; outline-style: initial; outline-color: initial; vertical-align: baseline; background-image: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-color: transparent; list-style-position: outside; line-height: 17px; "><span class="Apple-style-span" style="font-family:georgia;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: medium;"><span class="Apple-style-span" style="color:#000000;">Suche Dir einen Gutschein aus. Du kannst zwischen einem 50 Euro Gutschein für Zalando, Otto, Buecher.de, Spreadshirt und Fotokasten auswählen. Wähle dabei Deine 1. bis 5. Wahl aus. Wenn schon alle Gutscheine Deiner ersten Wahl vergeben wurden, bekommst Du automatisch den 50 Euro Gutschein Deiner zweiten Wahl.</span></span></span></li><li style="margin-top: 0px; margin-right: 0px; margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; padding-top: 5px; padding-right: 0px; padding-bottom: 5px; padding-left: 0px; border-top-width: 0px; border-right-width: 0px; border-bottom-width: 0px; border-left-width: 0px; border-style: initial; border-color: initial; outline-width: 0px; outline-style: initial; outline-color: initial; vertical-align: baseline; background-image: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-color: transparent; list-style-position: outside; line-height: 17px; "><span class="Apple-style-span" style="font-family:georgia;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: medium;"><span class="Apple-style-span" style="color:#000000;">Schreibe auf Deinem privaten Blog eine kleine Geschichte darüber was Du mit Deinem 50 Euro Zalando-, Otto-, Buecher.de-, Spreadshirt- bzw. Fotokasten Gutschein von Mein Gutscheincode machen wirst. (Einzeiler werden nicht akzeptiert ;-)) Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.</span></span></span></li><li style="margin-top: 0px; margin-right: 0px; margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; padding-top: 5px; padding-right: 0px; padding-bottom: 5px; padding-left: 0px; border-top-width: 0px; border-right-width: 0px; border-bottom-width: 0px; border-left-width: 0px; border-style: initial; border-color: initial; outline-width: 0px; outline-style: initial; outline-color: initial; vertical-align: baseline; background-image: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-color: transparent; list-style-position: outside; line-height: 17px; "><span class="Apple-style-span" style="font-family:georgia;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: medium;"><span class="Apple-style-span" style="color:#000000;">Fülle das unten stehende Formular aus.</span></span></span></li><li style="margin-top: 0px; margin-right: 0px; margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; padding-top: 5px; padding-right: 0px; padding-bottom: 5px; padding-left: 0px; border-top-width: 0px; border-right-width: 0px; border-bottom-width: 0px; border-left-width: 0px; border-style: initial; border-color: initial; outline-width: 0px; outline-style: initial; outline-color: initial; vertical-align: baseline; background-image: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial; background-color: transparent; list-style-position: outside; line-height: 17px; "><span class="Apple-style-span" style="font-family:georgia;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: medium;"><span class="Apple-style-span" style="color:#000000;">Das war's! Wenn Dein Blog den Teilnahmevorraussetzungen entspricht, schicken wir Dir Deinen Gutschein per E-Mail innerhalb von nur 24 Stunden zu!</span></span></span></li></ol><div><span class="Apple-style-span" style="font-family:georgia;color:#000000;"><span class="Apple-style-span" style="line-height: 17px; font-size: medium;">Ich bin gespannt!</span></span></div></span></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-21475283574084287802011-03-18T21:57:00.005+01:002011-03-18T23:29:39.426+01:00"Der entfesselte Globus" Ilija Trojanow<div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://2.bp.blogspot.com/-ZYoSiVoSvpk/TYPa-xlx5xI/AAAAAAAACJs/zDZVtcCMPTc/s1600/trojanow.jpg"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 120px; height: 184px;" src="http://2.bp.blogspot.com/-ZYoSiVoSvpk/TYPa-xlx5xI/AAAAAAAACJs/zDZVtcCMPTc/s320/trojanow.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5585548734868088594" /></a></div><br /><div style="text-align: justify;">Ilija Trojanow stammt aus Bulgarien, wanderte jedoch mit den Eltern nach Deutschland aus, wohnte und besuchte eine deutsche Schule in Kenia, lebte auch in Indien, Asien und Afrika. Zur Zeit wohnt er in Wien. In dieser Sammlung finden sich Reportagen, die in den Jahren 1981-2007 in Asien, Afrika und Bulgarien entstanden sind. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">In seinen Reportagen stellt Trojanow den Menschen immer an der ersten Stelle. Er betrachtet das Individuum aus nächster Nähe, kann den Blick eines Fremden vermeiden und besitzt die Gabe, sich in die Einheimischen hineinfühlen zu können. Man spürt, dass er viele Jahre in Asien und Afrika verbracht hat. In seinen Reportagen berührt er verschiedene Probleme: die Situation der afrikanischen Schriftsteller und Verlage, die Rolle des Fußballs in Afrika, die Entstehung der Slum in Bombay, er beschreibt das Leben in Bahrain aber auch die politische Situation in heutigem Bulgarien, um nur ein paar Themen zu nennen. Zwei Reportagen haben mir besonders gut gefallen. In der ersten beschreibt Trojanow den Prozess des Reisens am Beispiel einer Kreuzfahrt. Die Passagiere interessieren sich nur scheinbar für die Kultur der besuchten Länder, viel wichtiger ist die Qualität des Lebens an Board, für die Länder haben sie nur abwertende oder flache Bemerkungen. </div><div style="text-align: justify;">In der anderen Reportage widmet sich Trojanow der deutschen Sprache, die er zu seiner Muttersprache auserkoren hat. Er beobachtet die Entwicklung des Deutschen, die zunehmende Zahl an Anglizismen und befürwortet die Verbreitung seiner Sprache in der Welt.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Während der Lektüre notierte ich mir auch den Namen eines tansanischen Schriftstellers (Adam Shafi), den ich gerne kennen lernen möchte.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Das Buch hat jedoch meine Erwartungen leider nicht erfüllt - die Texte unterscheiden sich im Niveau, man spürt deutlich, dass sie zu verschiedenen Zeitpunkten entstanden sind und sich an verschiedene Zielgruppen wenden.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ich finde den Buchumschlag wunderschön, das Foto mag ich sehr gerne, leider gibt der Verlag nicht an, wo es gemacht wurde. Mich erinnert es sehr an dieses:</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-NDqRTC0Vupc/TYPbUeZEUwI/AAAAAAAACJ0/kI5OBamSckI/s1600/10280018.JPG"><img src="http://3.bp.blogspot.com/-NDqRTC0Vupc/TYPbUeZEUwI/AAAAAAAACJ0/kI5OBamSckI/s320/10280018.JPG" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5585549107671618306" style="display: block; margin-top: 0px; margin-right: auto; margin-bottom: 10px; margin-left: auto; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 240px; " /></a></div><div><br /></div><div style="text-align: justify;">Es stammt aus dem Jahre 2004 und wurde in einer meinen Lieblingsstädte - in Manila - gemacht.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 3,5/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Ilija Trojanow, Der entfesselte Globus, 195 Seiten, Hanser</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8374699974381101763.post-45774109752827732742011-03-09T14:23:00.003+01:002011-03-09T14:45:19.236+01:00"Fegefeuer" Sofi Oksanen<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://3.bp.blogspot.com/-4CxRmau01mc/TXeDVbWY5AI/AAAAAAAACHQ/o-vd6f5Piik/s1600/fegefeuer.jpg"><img style="display:block; margin:0px auto 10px; text-align:center;cursor:pointer; cursor:hand;width: 125px; height: 204px;" src="http://3.bp.blogspot.com/-4CxRmau01mc/TXeDVbWY5AI/AAAAAAAACHQ/o-vd6f5Piik/s320/fegefeuer.jpg" border="0" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5582074667291173890" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Es fällt mir schwer meine Gedanken in Worte zu fassen. Wie soll ich über solch ein Buch schreiben und nicht zu viel sagen, vor allem nichts Banales sagen. "Fegefeuer" hat alle Erwartungen ausgefüllt, die ich an einen Roman stelle: er hat mich bis zu Tiefstem berührt, die Sprache hat mich begeistert und meine Gedanken gehören voll und ganz diesem Buch.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Sofi Oksanen hat mich überrascht: ich bin von ihrer Reife, der Romankonstruktion und vor allem von der Sprache begeistert. Sie kann fürchterliche Taten in Worte fassen, Grausames und Brutales in eine Metapher umwandeln, die einen noch lange nicht loslässt. Oksanens Sprache hat mich so weit begeistert, dass ich viele Fragmente mehrere Male gelesen habe. Ich habe über die Metaphern gestaunt und staune immer noch. In den unmenschlichsten Momenten kann sie das Grausame in solch eine suggestive Metapher umwandeln, dass einem der Atem wegbleibt. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es passiert nicht oft, dass mir der Stil eines Autors so sehr gefällt.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Sprache ist jedoch nicht die einzige Stärke des Romans. Die Konstruktion und vor allem der Inhalt machen daraus ein beinahe vollkommenes Werk. Oksanen erzählt die Geschichte zwei Estinnen - ihr Schicksal ist eng mit dem politischen Geschehen in Estland verbunden. Mehr möchte ich nicht sagen, um den Überraschungseffekt nicht zunichte zu machen. Lieber möchte ich erwähnen, wie meisterhaft die Autorin eine breite Palette an Themen in ihren Roman einfließen lässt - sie schreibt über eine destruktive Liebe, über den Verrat und über schwierige zwischenmenschliche und familiäre Beziehungen. "Fegefeuer" ist ein Roman über starke Frauen, die trotz der räumlichen und zeitlicher Entfernung sich ähnliches Schicksal teilen. Es ist aber auch ein Roman über Männer, die ihre Macht immer durch das Erniedrigen der weiblichen Sexualität ausspielen. Letztendlich ist es auch ein Roman über die Liebe zur Heimat, über den Befreiungskampf und die Wichtigkeit der Tradition und der Familiengeschichte. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Obwohl der Roman so viele Aspekte anspricht, wirkt er nicht überladen. Oksanen gelingt es alle Themen miteinanader zu verbinden. Die auf dem Schutzumschlag (sehr gelungen!) abgebildete Fliege wird zu einem Leitmotiv, dessen Vorkommen ich gespannt verfolgt habe.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ich bin mir bewusst, dass ich trotz der vielen Wörter nicht viel geschrieben habe - bitte überzeugt euch selbst von der Stärke dieses Romans.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Bewertung: 6/6</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><i><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">Sofi Oksanen, Fegefeuer, übersetzt von Angela Plöger, 396 Seiten, Kiepenheuer & Witsch</span></i></div>Annahttp://www.blogger.com/profile/06077439546808561502noreply@blogger.com0