Mihály arbeitet in der Familienfirma in Budapeszt, wo er geregeltes bürgerliches Leben führt. Seit einem Jahr führt er eine Beziehung mit Erzsi, die mit einem reichen Geschäftsmann verheiratet ist. Erzsi verzichtet auf das bequeme Leben und lässt sich scheiden, um Mihály zu heiraten. Sie fühlt sich von einem geheimnisvollen Zug im Mihály angezogen. Gerade verbringen sie ihre Hochzeitsreise in Italien. Nachdem sie dort zufällig einen Jugendfreund von Mihály treffen, erzählt der frische Ehemann seine Vergangenheit. Als junger Mann war er mit dem Geschwisterpaar Tamás und Eva Ulpius befreundet. Er fühlte sich von dem ungewöhnlichen Lebensstil der Geschwister angezogen. Rollenspiele, die ständige Anwesenheit des Todes in ihren Gesprächen sowie das Verleugnen des Bürgertums bilden die Schwerpunkte der Freundschaft. Nachdem Mihály mehr oder weniger zufällig den falschen Zug nimmt und Erzsi aus den Augen verliert, beginnt seine nostalgische Reise durch Umbrien und Toskana. Mihály verliert sich in Erinnerungen, in der Suche nach dem Sinn des Lebens und den Todesgedanken.
Szerb zeichnet alle Personen wirklich meisterhaft - egal ob es sich hier um die kesse Italienerin Vaninna oder um den geheimnisvollen Persen handelt. Ich konnte mich jedoch mit keiner seinen Helden anfreunden, am wenigsten mit Mihály - seine Nostalgie, sein Handeln und Tun haben mich wortwörtlich abgeschreckt. Jederzeit hätte ich das Buch weglegen können - ohne dass ich bedauert hätte, die weiteren Schritte von Mihály nicht kennen gelernt zu haben.
Leider war der Roman gar nicht mein Fall.
Meine Bewertung: 3/6
Antal Szerb, Reise im Mondlicht, übersetzt von Christina Viragh, 256 Seiten, dtv.