Montag, 29. September 2008

"Was ihr wollt" William Shakespeare

Die Komödie entstand ca. 1600. Ein Schiffsunglück an der Küste von Illyrien überleben Viola und Sebastian. Sie wissen jedoch nicht, dass der Bruder/die Schwester lebt. Viola entschiedet sich als Mann aufzutreten und tritt in Dienst bei Orsino, dem Herzog von Illyrien. Der Herzog ist in Viola verliebt und schickt Cesario (so heißt jetzt Viola) als seinen Boten. Olivia verliebt sich in Cesario, Viola wiederum in Orsino. Ein wahres Chaos entsteht als Sebastian erscheint.
Die Komödie war schwierig zu lesen. Shakespeare benutzt viele Wortspiele, gibt den Wörtern doppelten Sinn, scheut nicht vor Abschweifungen. Ich habe eine zweisprachige Ausgabe gelesen und war immer wieder begeistert, wie gut und einfallsreich der Übersetzer arbeiten musste! Insgesamt hat mir aber das Theaterstück nicht gefallen, muss aber auch zugeben, dass ich überhaupt kein Fan von Shakespeare bin. Jetzt bin sehr gespannt, was Michael Thalheimer daraus gemacht hat. Am 27. Oktober gehe ich ins Theater:)

Sonntag, 28. September 2008

"Hexenjagd" von Arthur Miller

1953 beschrieb Arthur Miller die Ereignisse aus Salem, die im 17 Jh. stattgefunden sind. Eine Gruppe junger Mädchen, die um die Sklavin Tituba versammelt sind, tanzt nackt im Wald. Dabei werden die Mädchen von Pastor Parris ertappt. Zwei der Mädchen erkranken danach und als sie durch gewöhnliche Ärzte nicht geheilt werden können, wird an Kontakte mit dem Teufel gedacht. In die Stadt wird der bekannte Exorzist, Pastor Hale, gerufen, um die Angelegenheit aufzuklären. Die Mädchen, um der Strafe zu entkommen, beschuldigen die Bewohner von Salem. Bei der Gerichtsverhandlung werden die meisten Frauen der Hexerei beschuldigt. Im Laufe der Verhandlung wird es langsam allen klar, dass die Mädchen alles vortäuschen. Pastor Parris möchte jedoch sein hart erarbeitetes Ansehen nicht verlieren und Richter Danforth kann nicht einen Ermittlungsfehler zugeben. So werden weiterhin unschuldige Bauer angeklagt.
Dieses Theaterstück hat mir wirklich gefallen. Sowohl der Inhalt als auch die Personen und die Sprache haben mich überzeugt. Bei den meisten Theaterstücken fühle ich mich an Schullektüren erinnert - hier war es nicht der Fall. Am Freitag habe ich das Stück im Deutschen Theater gesehen - meine Eindrücke werde ich hier beschreiben.

"Komm, ich erzähle dir eine Geschichte" von Jorge Bucay

Jorge Bucay ist ein argentinischer Psychiater und Psychotherapeut, der mit der Gestalt-Technik arbeitet. Die Gestalttherapie soll dem Patienten helfen, die Mechanismen zu erkennen, die er zur Kontrolle seines Bewusstseins benutzte, um sich danach weiter zu entwickeln können. Viele Infos darüber gibt es natürlich bei Wikipedia. Bucay hat seine Arbeitserfahrungen in ein paar Büchern beschrieben.
"Komm, ich erzähle dir eine Geschichte" beschreibt die Treffen mit seinem Patienten, Demián. Diese Figur fasst in sich viele Probleme, auf die Bucay in seiner Laufbahn gestossen ist. Demián ist ein junger Mann, der Probleme mit seiner Persönlichkeit hat und bereits Hilfe bei vielen Therapeuten gesucht hat. Endlich wird ihm von einer Freundin Jorge empfohlen. Jorge ist ein ungewöhnlicher Therapeut und seine Arbeitsweise verunsichert Demián oft. Die Therapie hilft ihm jedoch und in jedem Kapitel werden uns neue Probleme des Patienten vorgestellt. Wie sieht denn die Therapie aus? Es sind keine langen Gespräche, Jorge erzählt Märchen. Die meisten sind sehr kurz, aber klug. Jedes Märchen gibt Anstoß zu weiteren Überlegungen. Manche von ihnen erinnerten mich an die spirituellen Geschichten von Anthony de Mello. Am besten sollte man das Buch langsam lesen, sich Zeit zum Nachdenken geben. Ich war nicht so geduldig und habe es an zwei Abenden "verschluckt". Es lohnt sich aber bestimmt zu einigen von den Märchen zurück zu kehren.

Sonntag, 21. September 2008

"Des Mauren letzter Seufzer" von Salman Rushdie

Ich habe mich sehr gefreut endlich ein Buch von Salman Rushdie zu lesen. Schon seit langem hatte ich vor, diesen Schriftsteller kennen zu lernen und spürte, dass er zu "meinen" Autoren gehören würde. Erwartungsvoll fing ich den Roman "Des Mauren letzter Seufzer" zu lesen und habe in zwölf Tagen 130 Seiten geschafft. Ich kam von Anfang an in das Buch nicht "rein", schob das aber auf die fehlende Zeit, auf die schlechte Stimmung etc. Als ich vor zwei Tagen beschloss, das Buch abzubrechen, fühlte ich mich fast erleichtert. Ich wollte am Wochenende noch einmal probieren es zu lesen aber machte unbewusst alles, um es nicht zu machen. Mindestens habe ich ein paar Zeitschriften von meinem Stapel abgearbeitet.
Was passt mit also an Rushdie nicht? Das Buch ist eigentlich spannend - es wird die Geschichte der Familie da Gama in Indien erzählt. Die Geschichte ist voll mit Abenteuer, interessanten Charakteren und unbekannten Tatsachen. Der Schreibstil von Rushdie überzeugt auch - er beschreibt lebendig, ich würde sagen "farbenfroh", erzählt nebenbei viele Geschichten und scheut nicht von Bemerkungen, Abschweifungen. Alles stimmt also. Dazu war es mir von der ersten Seite an klar, dass es wirklich ein guter Stil ist. Und ich finde hier nicht für mich, noch schlimmer, ich kann nicht sagen, warum. Jetzt brauche ich ein leichtes Buch;)

Donnerstag, 18. September 2008

10 Bücher, die man lesen muss

Marcel hat in seinem Blog nach 10 Büchern gefragt, die man unbedingt lesen muss. Ich möchte natürlich mitmachen und habe Bücher zusammen gestellt, die zu verschiedenen Zeitpunkten mein Leben und mein Leseverhalten geprägt haben. Erstaunlicherweise fallen mir dabei eher diese Bücher ein, die ich bereits vor längerer Zeit gelesen habe. Die Reihenfolge ist rein zufällig.

1. Astrid Lindgren "Die Kinder aus Bullerbü",
2. Lucy Maud Montgomery "Anne auf Green Gables" und weitere Folgen,
3. Emil Zola "Germinal",
4. Hans Fallada "Kleiner Mann, was nun?",
5. Harry Mulisch "Die Entdeckung des Himmels",
6. Anne Fadiman "Ex libris. Bekenntnisse einer Bibliomanin",
7. Jerzy Kosiński "Der bemalte Vogel",
8. Stephen King "Shining",
9. Henryk Sienkiewicz "Quo vadis?",
10. Olga Tokarczuk "Ur und andere Zeiten".

Ich schließe nicht aus, dass die Liste in ein paar Wochen anders aussehen wird;)

Mittwoch, 17. September 2008

Die Finalisten für den Deutschen Buchpreis wurden bekannt gegeben

Quelle: deutscher-buchpreis.de

• Dietmar Dath: Die Abschaffung der Arten (Suhrkamp, September 2008)
• Sherko Fatah: Das dunkle Schiff (Jung und Jung, February 2008)
• Iris Hanika: Treffen sich zwei (Droschl, January 2008)
• Rolf Lappert: Nach Hause schwimmen (Hanser, February 2008)
• Ingo Schulze: Adam und Evelyn (Berlin Verlag, August 2008)
• Uwe Tellkamp: Der Turm (Suhrkamp, September 2008)


Leider werde ich nicht schaffen die Bücher bis zur Preisverleihung am 13. Oktober, zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse, zu lesen. Auch nicht alle Bücher würden mich interessieren. Das Buch von Dietmar Dath werde ich wohl nicht lesen. Am interessantesten finde ich "Treffen sich zwei", weil die Handlung in Kreuzberg spielt und die beiden Bücher über die DDR - "Adam und Evelyn" und "Der Turm". "Nach Hause schwimmen" könnte auch spannend sein.

Dienstag, 16. September 2008

"Herrn Kukas Empfehlungen" von Radek Knapp

Radek Knapp - ein Pole, der nach Wien ausgewandert ist, beschreibt in seinem Buch die Geschichte eines polnischen Jugendlichen, der das erste Mal nach Westen fahren möchte. Schon das Wort "Westen" selbst erweckt in ihm Visionen einer heilen, wunderbaren Welt, die in schon seit Jahren lockt. Er bereitet sich auf sein Abenteuer sorgfältig vor, unter anderem besucht er Herr Kuka, der sich ja im Westen bestens auskennt. Die drei ratschläge, die Waldemar bekommt, werden im Endefekt nichts taugen, aber zuerst helfen sie ihm bei der Entscheidung. Als sein Reiseziel wählt er Wien und die Reise soll im Bus der Firma Dream Travel stattfinden. Der Bus stellt sich als ein Wrack heraus, mit dem nur Händler fahren. Waldemar ist der Einzige, der nichts schmuggelt. Die Fahrt nach Wien und sein Leben in der Hauptstadt Österreichs werden vom Glück gesteuert.
Radek Knapp beschreibt die Abenteuer seines jungen Protagonisten sowie von anderen Polen, die ihr Glück im Westen suchen auf eine sehr witzige Weise. Es ist eine leichte, mit Humor geschrieben Lektüre, die man ohne Weiteres an einem Abend verschlingen kann. Mich hat lediglich der Stil gestört. Knapp benutzt eine sehr einfache Umgangssprache, er meidet jegliche ausgefallene stillistische Mittel und lange Sätze. Diese Sprache hat er sicherlich nicht ohne Grund gewählt, sie passt ja wunderbar zu den Gestalten. Mir war die Sprache jedoch teilweise zu primitiv. Ich fühle mich an unbeholfene Schüleraufsätze erinnert. Ich habe das Buch in polnischer Übersetzung gelesen - mag sein, dass hier der Übersetzer auch daran Schuld ist.

Trotzdem fand ich das Buch amüsant, wahrscheinlich auch deswegen, weil mich das Thema (als Emigrantin) im gewissen Masse betrifft. Ich bin jedoch nicht geneigt einen tieferen Sinn in diesem Buch zu suchen - für mich war es eine reine Sommerlektüre.

Montag, 15. September 2008

"Mirandolina" von Carlo Goldoni

Carlo Goldoni lebte im achtzehnten Jahrhundert und war italienischer Komödiendichter, besonders schrieb er Charakterkomödien. Ich habe nie von ihm gehört und würde wahrscheinlich in Unwissenheit leben, wenn ich nicht beabsichtigt hätte die Aufführung von "Mirandolina" im Deutschen Theater zu sehen. Der Inhalt ist nicht besonders tiefgründig. Mirandolina führt ein Gasthaus, in dem vornehmlich Adelige verweilen. Zwei von Ihnen sind unsterblich in sie verliebt. Der dritte hasst Frau und bekundet es auch allen. Das verleitet Mirandolina dazu, ihn zu verführen, um zu beweisen, dass sie alle Männer in sich verlieben kann. Das gelingt ihr selbstverständlich. Zum Schluss lässt sie ihn jedoch fallen und erklärt, dass sie den von ihrem Vater bestimmten Diener heiraten werde. Ich war sehr gespannt, was das Deutsche Theater aus diesem Stück machen wird:) Die Aufführung war, wie immer, wunderbar!

Samstag, 13. September 2008

SuB

So sieht meine aktuelle Büchersammlung auf dem Nachttisch aus:) Der Stapel wächst und wächst, ständig kommen neue Bücher dazu. Auf dem Bild sieht man den Zeitschriftenstapel nicht, den ich auch noch zu lesen beabsichtige. Ich kann mich eh nie entscheiden, was ich zuerst lese - Bücher oder Zeitschriften. Momentan gewinnen die Bücher.

Freitag, 12. September 2008

"Herr Lehmann" Sven Regener

Herr Lehmann wohnt in Kreuzberg. Kreuzberg 36. Schon seit Jahren ist er in Berlin und fühlt sich hier sauwohl. Er arbeitet in einer von Erwins Bars, schläft tagsüber und dreht sich in seinem Mikrokosmos, der nur Kreuzberg 36 umfasst. Seine Welt wird gestört, wenn nur eine Straße von Neukölln passieren muss, um nach Kreuzberg 61 zu gelangen. Die Fahrt nach Charlottneburg gleicht einer Expedition. Frank Lehmann lernen wir kurz vor seinem 30. Geburtstag kennen. Seine Bekannte nennen ihn aus diesem Grund Herr Lehmann - er wird schließlich alt. Frank lernt die hübsche Köchin Katrin kennen und seine Eltern wollen nach Berlin kommen. Der Mikrokosmos wird vernichtet. Den 30. Geburtstag feiert am 9. November, am Tag des Mauerfalls.
Regener beschreibt die Straßen Kreuzbergs, das Leben von Frank und seinen Freunden, das von einem Bier zum anderen verläuft. Die ersten Hundert Seiten habe ich mich mit der Geschichte gequält. Der Schreibstil von Regener ist nicht einfach - er konstruiert wahnsinnig lange Sätze, die wohl die Denkweise von Lehmann wiedergeben sollten. Diese wird wiederum oft vom Alkohol und durch unterschiedliche, merkwürdige Ereignisse gestört. "Tiefe" Überlegungen und Dialoge der Protagonisten waren für mich eher ein müdes Gelabbere von verkateten Möchtegern-Philosophen.

"Er kommt sich noch großzügig dabei vor, wenn er die Leute zum Schnapstrinken überredte, dachte Herr Lehmann, dabei tut er das bloß, um selbst Vorwand zum Saufen zu haben, aber andererseits, dachte er, ist es auch nicht richtig, am Ende ist man immer selber schuld, wenn man Schnaps trinkt."

Dienstag, 9. September 2008

"Die Eismalerin" von Kristin Marja Baldursdóttir

Das Buch wird vom Verlag als Island-Saga bezeichnet. Das ist sicherlich übertrieben, eine Saga ist es definitiv nicht. Wenn aber Kristin Marja ein weiteres Buch über das Schicksal von Karitas schreiben sollte, könnte eine Island-Saga entstehen, die gut ein Hundert Jahre isländische Geschichte umfassen könnte. Anzumerken sollte man, dass es wichtige Jahre für die Isländer waren - politisch aber auch gesellschaftlich. Darüber schreibt aber Kristin Marja nicht. Karitas, die Hauptprotagonistin, lernen wir in den 20. Jahren des 20 Jahrhunderts in den Westfjorden kennen - sie ist ein glückliches Mädchen, das mit ihren fünf Geschwister und Mutter zusammen lebt. Steinnun, ihre Mutter, ist eine starke und fest entschlossene Frau. Ihre Kinder sollen es besser im Leben haben und eine Ausbildung bekommen. Das ist in den Westfjorden nicht möglich und die ganze Familie zieht nach Akureyri um. Dort fängt die neue Zeit an - die Zeit harter Arbeit und des Lernens. Es ist aber keineswegs trostlose Zeit - die Kinder sind neugierig auf die Stadt und saugen Neues mit Begeisterung. Es gelingt der Mutter allen Kindern eine Ausbildung zu sichern. Nur Karitas arbeitet, damit die Anderen lernen können. In freier Zeit zeichnet sie und träumt von einer Kunstschule. In den weiteren Kapitel begleiten wir Karitas über viele Jahre - es wird nicht langweilig!
Sehr interessant für mich waren die Darstellungen des Lebens in Island - es ist ein hartes Leben, das stark von der Natur abhängt. Die Isländer bewahren jedoch ihre Freude am Leben, klagen nicht, im Gegenteil, sind stolz auf ihre Landschaft. Die Schriftstellerin betont mehrmals die Rolle der Frauen. Es sind immer starke Frauen, die nicht nur für die Kinder sorgen, die Hausarbeiten verrichten, die Vorräte für den Winter sichern sondern auch, wenn die Männer über mehrere Monate auf Fischfang sind, sich um die Sicherheit kümmern und alle Männerarbeiten durchführen. Sie treffen alle Entscheidungen, kämpfen und organisieren jeden Tag, immer ihrer Intuition folgend.
Zusammen mit Karitas lernen wir die ganze Insel kennen - angefangen mit den Westfjorden, über Akureyri, die Ostfjorde bis zu der am Fuße des Gletschers liegender Ortschaft im Süden der Insel. Baldursdóttir widmet viel Platz der Beschreibung der Landschaft, des Einflusses der Natur auf das Leben der Inselbewohner sowie des Klimas.
Einen großen Einfluss auf das Leben der Isländer hat auch, obwohl sie alle Christen sind, ihr altes Glauben sowie die Sagas. Die Elfen erscheinen im Roman ab und zu - diese Motive sind nie aufdringlich, verleihen aber dem Schicksal von Karitas etwas Geheimnisvolles.
Für diesen Roman wählte Baldursdóttir einen Erzählstil, in dem sie Dialoge meidet. Sie fühlt jede einzelne Zeile mit Worten - wovon ich jedoch keines missen möchte. Manchmal fühlte ich mich von der Wörtermenge erdrückt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es an der Ausgabe lag - dünne, dicht bedruckte Seiten erschwerten das Lesen. Eine andere Ausgabe könnte locker 700 statt der knapp 480 Seiten umfassen können.
Ein Kritikpunkt gibt es noch - die Inkonsequenz in der Übersetzung der Namen. In den meisten Fällen wurde die Originalschreibweise behalten. Es gibt aber hin und wieder Namen, wo die isländischen Buchstaben weggelassen wurden. Man konnte auf einen Satz treffen, in dem drei Personen auftraten und die Namen wurden mal auf Deutsch, mal auf Isländisch geschrieben. Mich hat es wahnsinnig gemacht, zumal Onomastik mein Hobby ist.
Es ist das dritte Buch von Kristin Marja, das ich gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht.

Donnerstag, 4. September 2008

"Das böse Mädchen" Mario Vargas Llosa

Es ist eine Geschichte einer großen Liebe. Der Liebe eines artigen Jungen zu einem bösen Mödchen. Der Roman teilt sich in sieben Kapitel, von denen jedes einen anderen Abschnitt des Lebens und der Liebe zum bösen Mödchen beschreibt. Dieses böse Mädchen liebt Skandale, Reichtum, Luxus und die Eleganz. Es ist bereit jede Frechheit zu begehen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie gibt ihre Vergangenheit nicht Preis, sie verliert nie ein Wort über ihre Herkunft und man kann nie sicher sein, ob die Geschichten, die sie erzählt der Wahrheit entsprechen. Gleichzeitig ist sie sehr schön und ihrer Schönheit auch bewußt. Der artige Junge - Ricardo - stammt aus einem der Viertel von Lima. Wir begnen ihm als bescheidenen Jungen, der eines Tages das neu zugezogene chilenische Mädchen kennen lernt. Ein hübsches, draufgängerisches Mädchen, das angibt aus Chile zu kommen. So plötzlich sie im Leben von Ricardo erscheint, so schnell verschwindet sie wieder, nachdem ihr Schwindel entdeckt wirde. Ricardo träumt von Paris - in dieser Stadt möchte er sein Leben verbringen. Das nächste Mal treffen wir ihn in dieser Stadt, wo er nach einigen Jahren bescheidenes Lebens, eine Übersetzerstelle bei UNESCO bekommt. Als er eines Tages zufällig das Mädchen wieder trifft, kommt seine Liebe mit ganzer Wucht, Romantik und Zärtlichkeit zurück, um ihn nie mehr zu verlassen. In den weiteren Kapiteln werden weitere Frechheiten des Mädchens beschrieben, das bescheidene Leben von Ricardo und vor allem seine Gedanken über seine Gefühle. Llosa begrenzt sich jedoch nicht nur zu einer psychlogischen Studie einer ungewöhnlichen Liebe sondern beschreibt die politische Situation in Peru, auf Kuba und in Europa. Viel Platz nehmen auch die Beschreibungen von Paris ein.Llosa schreibt sehr sorgfältig, ohne Eile, benutzt lange, aufwendige Sätze - vor allem zu Anfang seiner Erzählung. Trotz der langsamen Narration, wurde ich von dem Buch gefesselt, sogar so sehr, dass ich es nicht ablegen konnte. Es ist wieder ein solcher Romane, an die man immer denken muss, auch in den Lesepausen. Mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit beschreibt Llosa die erotischen Szenen, die Liebeserklärungen, die Banalitäten, die Ricardo dem bösen Mädchen zuflüstert. Wie einfach es ist in diesem Momenten zu Kitsch überzugehen, wissen wir alle. Llosa gelingt es jedoch gut, das Kitschige zu vermeiden. Ich habe schon mehrere Bücher von Llosa gelesen aber eine fundierte Meinung zu seinem Werk hatte ich nicht. Jedes seiner Bücher erscheint mir ganz anders zu sein. Dieses ist für mich bis jetzt das Beste.

Der Anfang

Seit November 2006 schreibe ich meinen Bücher-Blog auf polnisch - ich wollte einfach nur Notizen über die von mir gelesenen Bücher machen, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich nach einiger Zeit mich an die Handlung kaum noch erinnern kann. Dieses Jahr bin ich ganz zufällig auf andere polnischen Bücher-Blogs gestoßen. Das Blog-Lesen wurde zum täglichen Ritual und ich wollte mehr! Ich machte mich auf die Suche nach deutschen Blogs und fand viele Leseratten sowie lovelybooks. Ich fing an daran zu denken, meinen Blog auch auf Deutsch zu schreiben...lange war ich mir nicht sicher, ob ich das im bestehenden Blog machen sollte oder einen neuen anlegen sollte. Und dann schlug mir Maren vor, den Blog doch auf Deutsch zu schreiben - das war die Initialzündung. Jetzt fange ich an. Ich werde vielleicht einige ältere Rezensionen übersetzen und natürlich neue auf beiden Blogs hinzufügen. Willkommen in meiner Welt!