Donnerstag, 4. September 2008

"Das böse Mädchen" Mario Vargas Llosa

Es ist eine Geschichte einer großen Liebe. Der Liebe eines artigen Jungen zu einem bösen Mödchen. Der Roman teilt sich in sieben Kapitel, von denen jedes einen anderen Abschnitt des Lebens und der Liebe zum bösen Mödchen beschreibt. Dieses böse Mädchen liebt Skandale, Reichtum, Luxus und die Eleganz. Es ist bereit jede Frechheit zu begehen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie gibt ihre Vergangenheit nicht Preis, sie verliert nie ein Wort über ihre Herkunft und man kann nie sicher sein, ob die Geschichten, die sie erzählt der Wahrheit entsprechen. Gleichzeitig ist sie sehr schön und ihrer Schönheit auch bewußt. Der artige Junge - Ricardo - stammt aus einem der Viertel von Lima. Wir begnen ihm als bescheidenen Jungen, der eines Tages das neu zugezogene chilenische Mädchen kennen lernt. Ein hübsches, draufgängerisches Mädchen, das angibt aus Chile zu kommen. So plötzlich sie im Leben von Ricardo erscheint, so schnell verschwindet sie wieder, nachdem ihr Schwindel entdeckt wirde. Ricardo träumt von Paris - in dieser Stadt möchte er sein Leben verbringen. Das nächste Mal treffen wir ihn in dieser Stadt, wo er nach einigen Jahren bescheidenes Lebens, eine Übersetzerstelle bei UNESCO bekommt. Als er eines Tages zufällig das Mädchen wieder trifft, kommt seine Liebe mit ganzer Wucht, Romantik und Zärtlichkeit zurück, um ihn nie mehr zu verlassen. In den weiteren Kapiteln werden weitere Frechheiten des Mädchens beschrieben, das bescheidene Leben von Ricardo und vor allem seine Gedanken über seine Gefühle. Llosa begrenzt sich jedoch nicht nur zu einer psychlogischen Studie einer ungewöhnlichen Liebe sondern beschreibt die politische Situation in Peru, auf Kuba und in Europa. Viel Platz nehmen auch die Beschreibungen von Paris ein.Llosa schreibt sehr sorgfältig, ohne Eile, benutzt lange, aufwendige Sätze - vor allem zu Anfang seiner Erzählung. Trotz der langsamen Narration, wurde ich von dem Buch gefesselt, sogar so sehr, dass ich es nicht ablegen konnte. Es ist wieder ein solcher Romane, an die man immer denken muss, auch in den Lesepausen. Mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit beschreibt Llosa die erotischen Szenen, die Liebeserklärungen, die Banalitäten, die Ricardo dem bösen Mädchen zuflüstert. Wie einfach es ist in diesem Momenten zu Kitsch überzugehen, wissen wir alle. Llosa gelingt es jedoch gut, das Kitschige zu vermeiden. Ich habe schon mehrere Bücher von Llosa gelesen aber eine fundierte Meinung zu seinem Werk hatte ich nicht. Jedes seiner Bücher erscheint mir ganz anders zu sein. Dieses ist für mich bis jetzt das Beste.

2 Kommentare:

  1. Hallo Anna,

    lustig, wie sehr Meinungen auseinandergehen können - dieses Buch war mein absolutes Hass- Buch des letzten Jahres und wenn ich es nicht geliehen gehabt hätte, hätte ich mich vielleicht sogar zu der Schandtat hinreißen lassen es wegzuwerfen ;).

    Mich hat die ganze Geschichte auf die unerträglichste Art genervt. Er, der immer nur dieser kein bisschen sympathischen Frau nachjammert, die ständigen Wiederholungen (sie taucht auf, verschwindet, taucht wieder auf), und sprachlich fand ich es auch nicht gut. Und die Erotikszenen waren die schlechtesten, die ich bis dato gelesen habe. Ich fand diese ganze Liebesgeschichte irgendwie einfach nur peinlich. Normalerweise kann ich schlechte Bücher schnell vergessen, aber bei diesem werde ich immer fast schon aggressiv, wenn ich daran denke; keine Ahnung, was da mit mir los ist *lach*. Sorry, dass ich deine schöne Rezension hier benutze, um meinen Frust über das Buch loszuwerden, aber das ist gerade so erleichternd ;)

    Liebe Grüße,
    Eva

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  2. Das finde ich irgendwie lustig - ich hasse Liebesschnulzen, aber das Buch fand ich echt nicht schlecht!

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