Freitag, 24. Oktober 2008

"Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow

Ich habe dieses Buch schon vor vielen Jahren, als ich noch im Gymnasium war, gelesen. Ich konnte mich nur erinnern, dass mir das Buch wahnsinnig gut gefallen hat und habe beschlossen es noch einmal zu lesen. In meiner Erinnerung blieb nämlich nicht mehr viel. Ich fürchtete, dass das Lesen mir wenig Spaß bereiten wird, wenn die Erinnerungen zurück kommen - das passierte jedoch gar nicht.
Bulgakow erzähle zwei Geschichten. Nach Moskau der dreißiger Jahre kommt der Satan mit seinem Gefolge. Er tarnt sich als Voland, den Meister der schwarzen Magie und sorgt für große Verwirrung in der ganzen Stadt. Vor allem hat er es auf die literarische und kulturelle Welt abgesehen. Der Höhepunkt seiner Handlungen ist seine Vorstellung im Mosakuer Variete-Theater. Gleichzeitig erzählt der Autor den letzten Tag von Jesus nach. Es ist aber der Pilatus, der im Mittelpunkt steht. Die Geschichte von Pilatus hat der Meister geschrieben - der Geliebte von Margarita. Der Satan kam nach Moskau, um hier den großen Neumond-Ball, der immer am 14 Nisan stattfindet, zu feiern. Die Ballkönigin heißt immer Margarita, die für ihre Dienste den Satan um ein Gefallen bieten darf. Margarita möchte ihren geliebten Meister wieder haben.
Das Buch las sich sehr gut - Bulgakow benutzt eine wirklich schöne Sprache, er beschreibt detailliert, skizziert wunderbare Charaktere und verblüfft mit der Handlung. Ganz zufrieden bin ich jedoch nicht. Mir fehlt eine absolute Begeisterung für das Buch, die ich damals spürte. Die, sicherlich tiefe, Symbolik des Romans spricht mich nicht wirklich an. Bulgakow konstruierte eine Satire der damaligen sowjetischen Gesellschaft, scheute nicht vor Mystik und literarischen Anspielungen. Der Roman ist eine wahre Grube von Bedeutungen, Symbolen, versteckten Gedanken und Bedeutungen. Ich fühlte mich aber nicht versucht, die ganze Symbolik zu entdecken und zu deuten. Ich würde gerne eine gute Interpretation des Buches lesen, würde mich gerne von jemandem bei der Entdeckung führen lassen, da ich überzeugt bin, dass ich vieles in dem Roman nicht entdeckt habe. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, dass ich mich entschlossen habe, "Der Meister und Margarita" noch einmal zu lesen. Ich lese nämlich selten ein Buch zwei Mal.
Ich habe eine ziemlich interessante Seite zum Buch gefunden, also wer mag, kann hier weiter lesen.

Michail Bulgakow, Der Meister und Margarita, übersetzt von Thomas Reschke, 503 Seiten, Deutscher Taschenbuch Verlag 2001.

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