Freitag, 24. Oktober 2008

"Die Juden" von Gotthold Ephraim Lessing

Ich mag Lessing sehr gerne und habe schon einige Werke von ihm gelesen. "Die Juden" habe ich gelesen, weil ich plante im Theater das Stück zu sehen. Es ist ein kurzes Theaterstück. Es wird ein Überfall beschrieben - ein Baron wird von zwei Verbrechern überfallen und von einem Reisenden gerettet. Der Baron ist so dankbar, dass er den Reisenden beinahe zwingt ein paar Tage bei ihm zu verbringen. In einem Gespräch mit Voigt wird der Reisende nach den Umständen des Überfalls ausgefragt. Der Voigt war einer der Verbrecher und suggeriert dem Reisenden, dass es mit Sicherheit Juden waren, die den Baron berauben wollten. Alles Protagonisten haben Vorurteile und sind den Juden gegenüber sehr schlecht eingestellt. Es liegt auf der Hand, dass der Reisende Jude ist. Langsam kommt er dahinter, wer den Baron überfallen hat und offenbart seine Herkunft womit er alle anderen beschämt und überrascht. Dieses Theaterstück gleicht den älteren Werken von Lessing nicht, trotzdem ist es lesenswert. Das Thema ist weiterhin aktuell - erstaunlich wie wenig sich die Einstellung vieler Menschen über die Jahrhunderte geändert hat. Vor zwei Tagen habe ich die Inszenierung in Berliner Ensemble gesehen und hier (auf polnisch) beschrieben.

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