"Mit Staunen und Zittern" ist lediglich eine kurze Erzählung, in der Nothomb ein Jahr in der japanischen Firma Yumimoto beschreibt. Eine junge Frau - Amélie-san, Alter Ego der Autorin, fängt an bei Yumimoto als Übersetzerin zu arbeiten. Stufenweise wird sie jedoch in der Hierarchie zurück gestuft, so dass sie zum Schluss die übelsten Arbeiten ausführt.
Nothomb beschreibt die Verhältnisse in einem japanischem Betrieb mit sehr viel Sarkasmus. Die ganze Palette an Schikanen kann einem Mitarbeiter widerfahren: Tyrannisieren, Schreien, Mobbing sowie eine absolute Abhängikeit von den Vorgesetzten.
Amélie wird gezwungen total stumpfe Arbeiten durchzuführen, oder langweilt sich gar, weil sie in den Augen ihrer Chefin zu nichts fähig ist. In der Zeit macht sie sich Gedanken über die Rolle der Frau in japanischer Gesellschaft oder über die angebliche Überlegenheit der japanischen Rasse. Sie versucht alle Schikanen mit Humor zu akzeptieren und ihren Arbeitsvertrag nicht vor Ablauf zu kündigen.
Mit Staunen und Schrecken habe ich dieses Büchlein gelesen - ein Job in Japan erschien mir als die größte Strafe. Die Handlung spielt jedoch in den 90. Jahren, seit dem hat sich die Situation etwas gebessert.
"Mit Staunen und Zittern" war meine dritte Begegnung mit Nothomb, bis jetzt die beste, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich von der Schriftstellerin halte. Ich würde gerne einen längeren Roman von ihr lesen. Bei den kurzen Formen habe ich immer das Gefühl, Skizzen zu lesen.
Meine Bewertung: 4/6
Amélie Nothomb, Z pokorą i uniżeniem, übersetzt von Barbara Grzegorzewska, 84 Seiten, Muza.
Danke für den Beitrag, der mich neugierig gemacht hat. Habe das Buch gerade gelesen und bewerte es besser als ihr. Wir geben 5 on 6 Punkten.
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