Sonntag, 4. Januar 2009

"Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón


Nach der langen Pause möchte ich endlich die fehlenden Rezensionen schreiben und über die literarischen Neuzugänge berichten.

Zuerst ein paar Worte über das erste Buch von Zafón. Ich habe es kürzlich bekommen und erst jetzt gelesen. Das Buch hat mich eigentlich von den ersten Seiten an in seine Bann gezogen. Vor allem spannend fand ich die Vision des Friedhofes der vergessenen Bücher. Das muss ein faszinierender Ort sein! Ich wurde gleich auf den Job von Isaac neidisch;) Die Handlung ist wohl beinahe allen bekannt. Ich werde sie jetzt nicht detailliert beschreiben und nur kurz erwähnen, dass wir die Lebensgeschichte von Daniel Sempere kennen lernen. Sein Vater ist Buchhändler und zwischen den Büchern wächst der junge Daniel auf. Bei seinem Besuch auf dem Friedhof der vergessenen Büchern sucht er sich ein Buch eines unbekannten Schriftsteller Julian Carax aus. Er ist von dem Buch begeistert und fängt an nach dem Autor zu suchen.
Der Roman hat anfänglich eine geheimnisvolle und dunkle Atmosphäre, die sich später jedoch ändert. "Der Schatten des Windes" wird fast zu einem Krimi. Dies hat mich etwas enttäuscht, ich hätte gerne mehr über die Bücher gelesen und die geheimnisvolle Atmosphäre länger genossen. Die Auflösung der Geschichte fand ich auch etwas schwach - sie wird in Form eines Briefes präsentiert, als ob der Autor keine andere Idee hätte.
Begeistert hat mich jedoch der Schreibstil von Zafón. Er schreibt genau so, wie ich es mag. Lange (aber nicht zu lange) Sätze, die die Personen und Geschehnisse genau beschreiben. Eine echte Perle ist die Kreation von Fermin Romero de Torres, besonders gut fand ich die Dialoge mit ihm. Sein Witz, seine Ansichten und sein Verhalten lockern das Buch gut auf.
Nicht vergessen darf man die Beschreibung der Straßen und Häusern von Barcelona - Zafón kann für die Stadt begeistern.

Ich freue mich, dass ich den Roman endlich gelesen habe, schließlich kann ich jetzt mitreden;) Es ist eins der Bücher, die man in einem Zug durchliest - gerade auf so einen Roman hatte ich Lust!

Carlosa Ruiza Zafón, Cień wiatru, übersetzt von Beata Fabjańska-Potapczuk i Carlos Marrodán Casas, Wydawnictwo Muza.

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