Montag, 6. Juli 2009

"Unrast" Olga Tokarczuk


Ein wirklicher Roman ist es nicht. Eher eine Sammlung von Notizen, Gedanken, Zitaten, zufälligen Einfällen, Geschichten. Tokarczuk bleibt thematisch bei Bewegung, Reisen, Veränderungen - das ist auch die einzige Verbindung zum Titel, der auf polnisch auch anders klingt. Ich war ein wenig enttäuscht - ich habe einen weiteren Roman in ihrem Stil erwartet und bekam .... ein Puzzlespiel. Ich kann nicht sagen, dass das Buch nicht interessant ist - jede der Geschichten oder Gedanken ist spannend für sich aber wenn man sie alle auf einmal liest verschwimmen sie. Ein paar Tage nach der Lektüre bleiben nur Erinnerungen an die unerwarteten Geschichten - an die verschwundene Mutter und ihren Sohn, an die Präparate an den Segler Erik. Ich vermute, dass bald nicht einmal das noch bleibt. Erst jetzt sehe ich, dass Tokarczuk ein Buch geschrieben hat, das man auf dem Nachttisch liegen hat und über Monate stückweise liest oder besser gesagt genießt. Dann wird sicherlich auch das Leseerfolg größer und man kann sich Zeit lassen über die einzelnen Gedanken nachdenken. Leider kann ich nicht so lesen - wenn ich anfange, MUSS ich das Buch gleich beenden, sonst bleibt es liegen.
Trotzdem bleibt Tokarczuk weiterhin bei den Autoren, deren alle Bücher ich lesen möchte.

Olga Tokraczuk, Bieguni, 450 str., Wydawnictwo Literackie.

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